alternative Beizmittel

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Engelmanni
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von Engelmanni »

@CABAC

Hallo ja ich stehe vor dem selben Problem, denn ich benutze Aatiram auch schon ewig.
Ich dachte mir obwohl ich hiermit sehr zufrieden bin und war da man es leider nicht mehr bekommt weil die Zulassung wohl abgelaufen ist :evil:

Meine frage hierzu wäre aber, in wie weit sich das Aatiram mit dem seedPRO TB FBZ24(R) verträgt :?:
Oder ob es überhaupt nötig, Beziehungsweise möglich ist, beides gleichzeitig einzusetzen?
Schließlich handelt es sich ja so viel ich weiß bei SeedPro um Bakterienkulturen welche sich um die Aussaat hüllen und so die Sämlinge vor z.B. dem Vermehrungspilz zu schützen.
Aber mehr weiß ich leider auch noch nicht nur so viel ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.
Gruß Engelmanni

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sclerocactus06
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von sclerocactus06 »

Habe gelesen, das Naßbeizen mit Ridomil Gold MZ sehr gut wirkt und keine keimhemmende Wirkung hat. Wirkt systemischund wird daher vom Sämling augenommen und sämtliche Pilze in der Schale natürlich auch.
Yaksini
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von Yaksini »

Mit dem seedPro habe ich keine wirklich guten Erfahrungen gemacht . Geholfen hat es nicht .
Liebe Grüße
Brigitta
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Hardy_whv
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von Hardy_whv »

Ich habe bei meiner diesjährigen Aussaat "seedPRO TB FBZ24(R)" (biologisches Trocken-Beizmittel) verwendet. Ich hatte keinerlei Ausfall durch Pilze. Habe allerdings zusätzlich auch Chinosol beim Wässern der Keimlinge verwendet.


Gruß,

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Yaksini
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von Yaksini »

Siehste Hardy, das Chinosol hatte ich dabei dann nicht mehr verwendet. Ich dachte das Beizmittel alleine würde ausreichen.
Liebe Grüße
Brigitta
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davissi
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von davissi »

Hallo zusammen,

Habt ihr schon Erfahrungen mit Wasserstoffperoxid als Beizmittel gemacht?
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scoparius
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von scoparius »

Typisch CABAC, stellt ne harmlose Frage, die er sich dann selbst am besten beantwortet :) . Aber mal ehrlich: ein wirklich imposantes Ergebniss bei diesem kleinen Vergleichsversuch.
Ich nehme an es handelt sich um jeweils die selbe Art und den selben Aussattermin für die jeweiligen Paare?
Wie aufwendig war denn die Behandlung der Saatportionen mit den 3 Mitteln von Seedpro?
Asclepidarium
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von Asclepidarium »

Hallo zusammen, hallo Herbert,

die Bezeichnung des Mittels auf der Seite der genannten Gärtnerei/Bezugsquelle ist falsch.
Das Mittel heißt richtig "FZB 24" und nicht "FBZ 24". Letzteres findet man bei der Suche im Internet auch nicht, wodurch dann nur ein Lieferant übrig bleibt. Hersteller ist Abitep (z.B. http://www.abitep.de/de/Pflanzenstaerku ... 24-TB.html).

FZB 24 ist klassifiziert als biologisches Pflanzenstärkungsmittel und enthält Bacillus subtilis. Der Bacillus wurde auch in der Landwirtschaft unter dem Namen "Serenade" eingesetzt. Dessen Zulassung ist allerdings abgelaufen bzw. wurde zurückgezogen.
Ähnliche Produkte sind z.B. Trichosan, Promot, die aber Pilze (Trichoderma spp.) als Antagonisten gegen die Schadpilze enthalten.

Eine wunderbar informative Seite ist http://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzensc ... _node.html oder http://pflanzenstaerkungsmittel.jki.bund.de/.

Ob man tatsächlich alle drei Mittelchen braucht, sei dahin gestellt. Sie enthalten letztendlich alle das Gleiche und stellen nur unterschiedliche Formulierungen dar.
Viele Grüße

Ulrich Tränkle
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scoparius
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von scoparius »

Hallo, Vielen Dank für die aufschlussreichen Beiträge. Ich werde mal versuchen meine Reaktionszeit auf Beiträge etwas zu verkürzen , .. unter 2 Jahre dürfte ein realistisches Ziel sein :lol: , ich arbeite daran.
@davisii: Mit Wasserstoffperoxid zum Beizen von Saatgut habe ich keien Erfahrungen. - Aber auf alten Jeans kann man herrliche Punker - Motive damit tröpfeln. :shock: 8-) .
Dagegen habe ich mal von einem Freund der Gattung Sclerocactus und Pediocactus gehöhrt dass eine Vorbehandlung der Samen mit konzentrierter Schwefelsäure direkt vor der Aussaat die Keimhemmung der Samen brechen kann.
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nobby
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von nobby »

Hallo,

als bekennender Viel-Aussäher habe ich schon viel probiert.
Das gute alte Aaatiram war als Beizmittel unübertroffen aber auch gefährlicher für die Gesundheit als viele wahrhaben wollten.
Seedpro, Promot und ähnliche Mittel sind als Beizmittel eher nicht geeignet, haben aber eine wachstumsbeschleunigende Wirkung auf Sämlinge (das kosten dann halt etwas).
Naßbeizmittel wie Kaliumpermanganat, Formaldehyd, Alkohol - hat eigentlich schon mal jemand Sagrotan getestet - sind wenig geeignet, da sie üblicherweise als Scheuer/Wisch Desinfektionsmittel eingesetzt werden und die mechanische Komponente beim einfachen Benetzen der Samenschale fehlt.

Eine gute Vorbereitung der Samen für die Aussaat setzt eine gute Samenernte voraus. Die Samen sollten so sauber wie eben möglich sein, bevor sie zwischengelagert werden. Verunreinigungen sind das Übel, das uns später zu schaffen macht.
Deshalb ist eine saubere, gründliche Samenreinigung immer noch die beste Prävention, die Geld und Sorgen spart.

Nach meinen bisherigen Beobachtungen gibt es anscheinend zwei alternative Mechanismen, die die Keimung verhindern.
Zum einen ist das eine dicke Samenschale, die in der Natur wahrscheinlich durch Witterungsbedingungen oder auch Magensäure der fressenden Tiere "behandelt" wird. Das andere scheint eine enzymatische Keimhemmung zu sein, die allem Anschein nach durch Temperaturwechsel und zeitliche Faktoren beeinflußt wird.

Skarifikation, also Verletzung der Samenschale - auch chemisch durch Schwefelsäure - ,löst das Problem der dicken Samenschale bei z.B. Opuntien, Sclerocacteen etc.
Bei Samen, die auf andere Weise an der Keimung gehemmt werden, habe ich beobachtet, dass Skarifikation nur dazu führt, dass das Embryo im Samenkorn verfault. Hier ist Beharrlichkeit und Geduld gefragt.

Ich hoffe, dass meine Beobachtungen dem ein oder anderen helfen, schöne Pflanzen aus Samen zu ziehen.

Herzliche Grüße
Nobby
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scoparius
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von scoparius »

Alle Jahre wieder im November ist dieses Thema aktuell.
Vor einem Jahr habe ich mal je 250 und 100 Korn von 2 Arten ausgesäht und aatiram und seedpro Beizung verglichen.
Im Verlauf ist bei seedpro Beize auch leichte Schimmelbildung entstanden (bei Aussaaten im November immer ein erhöhtes Risiko). Eine deutliche Wachstumsförderung im Vergleich zu Aatiram konnte ich in dem kleinen Vergleich nicht feststellen.

Gymnocalycium gibbosum (Topf mit aatiram ist im Frühjahr einmal umgekippt was zum Verlust einiger Sämlinge führte). Die Auflaufrate war bei beiden etwa gleich.
Sämlinge seedpro-aatiram 2012 November26.jpg
Eriosyce crispa v. huascensis
Sämlinge seedpro-aatiram 2012 November26-1.jpg
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stefang
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Re: alternative Beizmittel

Beitrag von stefang »

nobby hat geschrieben:Naßbeizmittel wie Kaliumpermanganat, Formaldehyd, Alkohol - hat eigentlich schon mal jemand Sagrotan getestet - sind wenig geeignet, da sie üblicherweise als Scheuer/Wisch Desinfektionsmittel eingesetzt werden und die mechanische Komponente beim einfachen Benetzen der Samenschale fehlt.
Hallo zusammen,

aufgrund eigener Erfahrungen muss ich dieser Passage aus Nobbys Beitrag widersprechen, Nassbeizung kann sehr wohl gute Ergebnisse liefern. Mangels Aatiram oder Ähnlichem habe ich auf Alternativen zurückgegriffen und sowohl mit Kaliumpermanganat als auch mit Wasserstoffperoxid konnte ich gute Erfolge erzielen - wenn man den Erfolg am Ausbleiben einer Verpilzung misst. Repräsentativ sind die Ergebnisse sicher auch nicht, da es sich jeweils nur um 25-30 Töpfe handelte. Aber grundsätzlich sollte man beim Einsatz von Oxidationsmitteln davon ausgehen, dass organisches Material zerstört wird, also auch Pilzsporen (in letzter Konsequenz natürlich auch der Samen...). Eine ausreichende Benetzung der Oberfläche ist gegeben, gelegentliches Umschütteln ist zusätzlich hilfreich.
Bei (Wisch)Desinfektionsmitteln ist die mechanische Komponente nicht relevant, entweder sind Detergentien zugesetzt oder dank des Alkoholgehalts ist die Oberflächenspannung gering. Eine Benetzung sollte in jedem Fall stattfinden. Ich habe bisher weder Alkohole noch Sagrotan ausprobiert, theoretisch sollte es aber auch klappen. Alkohol hätte noch den praktischen Reiz, dass er schnell und rückstandsfrei verdampft und so die Handhabung vereinfacht. Allerdings ist dadurch natürlich kein Schutz vor einer nachträglichen Infektion gegeben.
Generell sollte noch erwähnt werden, dass der Erfolg einer Nassbeizung immer von der Konzentration der "Wirkstoffe" und der Einwirkzeit abhängt. Mann muss also vielleicht erstmal probieren.
Zum Thema Alkohole und Schimmelpilze habe ich einen ganz netten Artikel gefunden, auch wenn er nichts mit Kakteen zu tun hat: http://www.microconservation.de/fileadm ... l_IADA.pdf

viele Grüße
Stefan
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