Hallo in die Runde,
ich denke, Rüdiger wollte mit seinem Beitrag aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Selbstverständlich muss man nicht allem zustimmen, was er geschrieben hat, nachdenklich machen sollte der eine oder andere Punkt aber dennoch.
Danke auch Tobias, der das Thema hier im Forum aufgegriffen hat.
Vielleicht kurz auch von mir ein paar Anmerkungen.
1. Internet
Das Internet ist zweifelsfrei ein wichtiges Informationsmedium in der heutigen Zeit. Für meinen Geschmack wird es, auch wenn ich mich unbeliebt mache, aber auch gerne überschätzt. Zum einen ist die Qualität der Informationen – um es einmal mit Vorsicht zu sagen – nicht immer optimal. Zum anderen enthält das Internet zumeist nur Sekundärinformationen, d.h. sie wurden irgendwo abgeschrieben und dann schnell im Internet verbreitet. Wenn es aber keine Primärinformation gibt, gibt es auch keine Verbreitung im Internet. Und so lange gültige Pflanzenbeschreibungen z.B. nicht im Internet zulässig sind, bleibt nur das Papier. Und hier sind wir wieder bei der KuaS bzw. DKG.
In diesem Forum tummeln sich ca. 250 User, in anderen Foren ist es ähnlich. Die KuaS wird von über 8000 Personen gelesen. 200-300 Foren-User reichen sicherlich nicht aus, um große Börsen und Veranstaltungen zu füllen. Zumindest momentan ist die KuaS daher noch
das Multiplikationsorgan. Ob das auch so bleibt, muss man abwarten. Und für die KuaS braucht man eben die DKG.
2. Andere Gesellschaften
Ich will hier keinen Wettbewerb entfachen, aber die DKG kann sich, was die Publikationstätigkeit angeht, sicherlich sehen lassen.
Die KuaS hatte 2009 344 redaktionelle Seiten + 180 Klammerseiten (Werbung, Gesellschaftsnachrichten, …) + 24 Karteikarten.
Erscheinungsweise: monatlich.
Mitgliedsbeitrag Inland 32 €
Das US-Journal hatte 330 Seiten, allerdings inklusive Werbung, Gesellschaftsnachrichten und Inhaltsverzeichnis. Hinzu kommt noch eine SW-Broschüre „To The Point“ mit insgesamt rund 180 Seiten, die einfache Artikel, Listen der „Ortsgruppen“ usw. enthalten.
Erscheinungsweise: vierteljährlich.
Mitgliedsbeitrag Inland 45 USD (= 31,83 €)
Das Britische Journal hatte 2009 254 Seiten, allerdings inklusive Werbung, Gesellschaftsnachrichten und Inhaltsverzeichnis.
Erscheinungsweise: vierteljährlich.
Mitgliedsbeitrag Inland 15 GBP (= 17,08 €)
So ganz schlecht stehen wir nicht da, oder?
Und wir sind das einzige Journal weltweit, das monatlich erscheint.
Hinzu kommen noch diverse Sonderpublikationen der letzten Jahre bei der DKG, in eingeschränktem Umfang bei den anderen Gesellschaften.
Richtig ist sicherlich, dass Haseltonia und Bradleya regelmäßiger erscheinen, als momentan die Schumannia. Wir arbeiten daran.
Allerdings kann dies kein Grund für eine Mitgliedschaft in einer der drei genannten Gesellschaften sein. Die Auflagen dieser Publikationen sind relativ gering (zwischen 500 und 1000) und ausverkauft sind sie auch nicht.
3. Ortsgruppen
Hier muss sicherlich für meinen Geschmack bei einigen Ortsgruppen ein Umdenken einsetzen. Wir haben die jährlich an die Ortsgruppen verschickten Fragebögen einmal ausgewertet. Zur allgemeinen Überraschung haben wir festgestellt, dass in nicht einmal der Hälfte der Ortsgruppen 50% auch Mitglied der DKG sind. Ich persönlich hätte das nicht erwartet.
Erklärlich ist es mir eigentlich auch nicht.
Wir haben dann Ende letzten Jahres eine Ortsgruppenrundbrief an alle OG-Vorsitzenden geschrieben, in dem wir u.a. dieses Thema aufgegriffen haben. Und siehe da: mehrere OG-Vorsitzende haben den Brief in ihrer OG verlesen und einige OG-Mitglieder haben sich entschlossen der DKG beizutreten (ich weiß positiv von 3 Personen). Vielleicht ist alles einfach zu selbstverständlich geworden und man denkt nicht darüber nach, dass man ja auch Ressourcen nutz, die andere schaffen und zur Verfügung stellen.
4. Gemeinschaftsgefühl
CABAC spricht hier ein ganz wichtiges Thema an. Danke Herbert.
Hier hat unsere Gesellschaft sicherlich noch jede Menge Luft nach oben. Viele Orts-und Arbeitsgruppen leben quasi davon. Ich würde mir wünschen, dass sich in der DKG auch wieder stärker ein solches Gefühl entwickelt. Wer also Ideen hat, wie man das fördern kann, raus damit.
So, ich denke, das wäre erst mal genug.
Mein Fazit ganz klar: Ja, wir brauchen die DKG.
Herzliche Grüße
Andreas