Moin allerseits,
ausgezeichnet, diese Diskussion. So dient der Bericht auch der Qualitätssicherung unserer internen Reisedokumentation.
Am
Tag 10 (30.03.2017) unserer Reise geht es von San Ignacio nach Loreto, einem ausgesprochenen Touristenort auf der Baja. Aber der Weg dahin war ja unser Ziel.
Der Navigationsmodus von Google Earth sagt dazu nüchtern: 272 km, 3 h 30 min. Aber es gelang uns, die Reise durch diverse Stopps in die Länge zu ziehen.
Vielleicht an dieser Stelle ein paar Worte dazu, wie ich diesen Bericht mit Fotos versehe. Ich nutze dazu die Software Adobe Lightroom. Dort lassen sich alle Fotos einer Reise ordnen, verstichworten, entwicklen, für die Darstellung im Web optimieren, etc. Ohne diese Software wäre es viel mehr Aufwand, all die Fotos hier zu präsentieren. Ein Klick, und ein Foto ist in der richtigen Größe und passendem Namen und einem leichten Nachschärfen für die Bildschirmdarstellung exportiert. Ich hatte mir vor der Reise noch eine neue Kamera zugelegt, eine Canon 7D Mark II. Die hat eine integrierte GPS-Funktion, zeichnet Tracks auf, auch wenn die Kamera ausgeschaltet ist, und versieht jedes einzelne Foto mit den Positionsdaten und der Aufnahmerichtung. In Lightroom kann ich mir dann für die Fotos eines Tages anzeigen lassen, wo sie aufgenommen wurden. So sieht das beispielsweise für unseren ersten Fundort dieses Tages aus:
Wenn man unten in der Leiste auf ein Foto klickt, wird der Ort oben in der Karte in Gelb angezeigt, orange sind Orte der anderen Fotos. Wenn ich in der Karte mit der Maus auf einen Aufnahmeort klicke, werden die Fotos dort angezeigt. Man kann dort auch beliebig rein- oder rauszoomen. So macht die Arbeit einfach Spaß.
So, jetzt aber zurück zum Vergnügen. Der erste Fundort war bei km 67 der MEX 1. Auf der MEX 1 sind alle Streckenabschnitte mit Kilometerangaben versehen, allerdings wird nicht die gesamte MEX durchgezählt, es gibt mehrere Abschnitte. Ich vermute, den km 67 gibt es knapp 10-mal an der MEX 1.
Nachdem wir gestern die erste Schnapszahl des Taxameters feiern konnten, geht es an dieser Stelle mit „12“ weiter:
Ferocactus californicus:
Was genau sich hinter dieser Pflanze verbirgt, ist nicht abschließend geklärt. Unger vermutet eine Naturhybride zwischen
Ferocactus peninsulae und
F. rectispinus, was sowohl vom Aussehen als auch vom Verbreitungsgebiet her passt. Insofern wäre hier
Ferocactus x californicus korrekt. Das Aussehen ist auch durchaus variabel. Es gibt Pflanzen mit eher geraden Dornen und solche mit gehakten Dornen. Die längsten von mir vermessenen Dornen waren 13,5 cm lang.
Es ist zugegebenermaßen nicht die attraktivste Art:
Das Habitat im Gesamtüberblick:
Die sukkulente Begleitvegetation dort umfasst u. a.
Pachycereus pringlei,
Grusonia invicta,
Pedilanthus macrocarpus und
Echinocereus brandegeei:
An dieser Stelle treffen wir auch erstmals auf der Reise (wenn ich mich recht erinnere) auf
Stenocereus thurberi:
Manfred hat immer mit mir geschimpft, wenn ich aus fototechnischen Gründen den Originalzustand verändert habe:
Aber ich konnte nicht anders. Hier also ohne Blickbehinderung –
Mammillaria brandegeei:
Aus der Ferne sieht
Lophocereus schotti oft interessant aus und verheißt bizarre Fotos. Wenn man dann aber davon steht und was daraus machen will, erkennt man relativ hässliche Pflanzen:
Dieser
Pachycereus pringlei hat noch geschlossene Blütenknospen, aber diese scheinen bereits für Bienen interessant zu sein:
Wenn ich mich recht erinnere, müsste es sich hierbei um
Fouquieria diguetti handeln:
Knospen
und Früchte
von
Asclepias (albicans?).
Man muss aufpassen, dass man nicht dran vorbeifährt …
… und während man dieses Schild noch im Augenwinkel wahrnimmt, ist es schon passiert.
Der Playa El Coyote ist sicher jedem Fero-Freund, zumindest vom Namen her, gut bekannt. Die Geier warten schon auf uns:
Aber halt auch
Ferocactus rectispinus:
Der Fundort ist für Feros mit 25 cm langen Dornen bekannt. Das längste, was ich gemessen habe, waren 20,5 cm:
Manfred war ganz geknickt, denn viele seiner „alten Bekannten“ waren verschwunden. Wir konnten ihn kaum trösten. Insgesamt fanden wir nur etwa 15 Exemplare der Art vor.
Anschließend machten wir noch einen Stopp am Playa Armenta. Auch dort gab es nur wenige Exemplare. Hier ein etwas größerer:
Hier muss man wohl konstatieren, dass Jungpflanzen einfach besser aussehen:
Aber Jungpflanzen gab es auch nur wenige, und leider gar keinen kleinen Sämlinge.
Und nun hätte ich fast das Hochzählen des Taxameters vergessen: --> 13
In Loreto angekommen entschieden wir uns für das Hotel „Santa Fe“. Hier merkte man am Preis, dass der Tourismus in dieser Stadt schon angekommen war. Im Innenhof hatte man diverse Sukkulenten gepflanzt …
… und auch liebevoll beschriftet, hatte aber wohl die Lehrlinge damit beauftragt:
„Cardon“ war für diesen
Pachycereus pringlei ja noch richtig, der Rest ist eher amüsant. Auf der anderen Seite war ein säuliges
Pachypodium als „
Stephanotis floribunda“ ausgezeichnet
Im Stadtzentrum gibt es neben zahlreichen Souvenierläden auch viele einladende Restaurants, wo man nett draußen sitzen konnte. Im Vergleich zu den sonstigen Restaurants unserer Reise erwischten wir eins, in dem die Preise zwar deutlich höher, die Qualität aber auch deutlich niedriger war. Aber nett war‘s dennoch.
Genug für heute!
Beste Grüße,
Hardy
