da ich dieses jahr sehr viel Zeit hatte, Dinge auszuprobieren, hatte ich mich mal testweise an dem Thema 'Cleistocactus straussii als Pfropfunterlage' versucht. Andeutungsweise hatte ich schon davon gelesen, daß sich Cleistokakteen ganz gut als Pfropfunterlage verwenden lassen, aber einige Händler rücken ja nicht gerne mit ihren Geheimnissen der schnellen Ablegervermehrung heraus.
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Nun gut, Anfang April habe ich Standortsamen von Cereus stegonus über Alex Arzberger bekommen, die ich sofort gestreut habe. Nach dem Auflaufen habe ich einen Sämling auf Cleistocactus straussii gesetzt, ab ins Zimmergewächshaus, keine besonderes Luftfeuchtigkeit (wie bei Pereskiopsis), sondern nur gespannte Luft und die Luftfeuchtigkeit aus dem Substrat.
Beschwert hatte ich den Säling mit ausgeleierten Gummibändern, die den Sämling nicht quetschen, sondern ganz zart andrücken. Diese Gummibänder wurden nach einer Woche entfernt.
Das erste Bild zeigt den Vergleich Gepfropft - Wurzelecht am 25. August diesen Jahres, das zweite Bild zeigt den Vergleich von heute 31.12.
Ich denke, das Resultat spricht für sich.
Dazu habe ich aber noch einige Fragen:
1. gibt es einen Grund, wieso Cleistocactus straussii sich nicht als Pfropfunterlage durchsetzen kann ? Längenwachstum von über 30cm pro Jahr, eine gewisse Frosttoleranz sowie Wassertoleranz sprechen doch für sich. Ich habe mein Exemplar jahrelang in der 'Außengastronomie', vollsonnig ohne Regenschutz von Anfang April bis Ende Oktober kultiviert.
2. Cleistocactus straussi soll selbstfertil sein. Eigene Bestäubungsversuche mit Wattestäbchen sind jedoch dieses Jahr fehlgeschlagen; stimmt die Info über die Selbstfertilität nicht, oder muss ich eine andere Gattung nehmen, um eine Reizbestäubung zu erzwingen ?
Ich wünsche allen Teilnehmern und stillen lesern des Forums einen guten Rutsch und ein blütenreiches Jahr 2012.
LG
Frank