Kakteen und andere Sukkulenten

Hallo Thomas,

auch von mir bester Dank für Deine schönen Berichte! Gran Canaria steht bei mir nicht ganz oben auf der Noch-zu besuchen-Liste der Kanaren, daher freue ich mich besonders über diese Art von Mitreisegelegenheit.

Das Bestimmen ist (nicht nur) bei einigen Aeonium-Arten so eine Sache, vor allem, wie Thomas schon erwähnt hat, wenn die Blüten unbekannt sind oder die Pflanzen zum Ende der Trockenzeit sehr untypisch aussehen. Die sehr üppige Bebilderung von LODÉs Buch gibt sicherlich einen guten Eindruck von der Variabilität vieler Arten. Aber bei der Bestimmung hilft das oft nicht weiter, weil hier doch ein paar Arten mehr anerkannt werden als in anderen Büchern - und da sehe ich des öfteren mehr Überschneidungen als Unterschiede ... Zur Identifizierung bevorzuge ich daher das Buch von SCHULZ oder die Exkursionsflora von HOHENESTER / WELSS. Zum Vergleich: Bei LODÉ gibt's 40 Aeonium + 4 Greenovia-Arten, SCHULZ akzeptiert nur 32 kanarische Aeonien inkl. Greenovia.

Bis neulich
Wolfgang

Moin,

noch ein letzter Teil, leider etwas verspätet ...
Neben den etwas ausführlicher dargestellten Gattungen, gibt es noch ein paar mehr interessante Sukkulenten.
Von den Crassulaceae ist insbesondere Aichryson zu nennen. Es sind Schattenpflanzen, die oft an sonnenabgewandten Mauern, aber auch epiphytisch an den Stämmen von Dattelpalmen und Bäumen zu finden sind. Oft sind sie vergesellschaftet mit Moose, Farnen und anderen nicht-sukkulenten Schattenpflanzen. Auch Monanthes zählt zu den Crassulaceae. Sie bevorzugen Schatten. Selbst an ziemlich dunklen Standorten, unter Felsüberhängen in Wäldern, kommen sie zusammen mit Moosen, Flechten und Farnen vor. Wir fanden Monanthes brachycaulos im Pinienwald, wo es für Aeonium simsii zu schattig wurde. Nur in Grenzfällen kamen die beiden Taxa gemeinsam vor: Aus tiefen Mauerritzen und Felsspalten eher schattiger Standorte lugten die Blätter von Umbilicus spec. hervor: In der vollen Sonne, an sehr trockenen Orten – mitten auf geschotterten Fahrwegen beispielsweise, begegnete uns Aizoon canariense (Aizoaceae). Und zum Schluss noch ein Foto einer Pflanze, die ebenfalls mitten im Straßenschotter wuchs, die ich aber ad hoc nicht zuordnen konnte (und auch noch nicht versucht habe, nachträglich zu bestimmen). Wer kann helfen? Gruß
Thomas

Hallo Thomas, die Pflanze im Straßenschotter ist Portulaca oleracea (Gemüse-Portulak), die man häufig an Ruderalstandorten (wie hier im Wegschotter) finden Kann. Eine alte Nutzpflanze, die auch in Deutschland vorkommt.

Danke!
Also eine ausgebüchste Pflanze. Die Stelle war auch in der Nähe einer Siedlung.

Gruß
Thomas

Thomas Brand hat geschrieben: Das Zwiebelgewächs konnte ich leider nicht bestimmen.

Das "Zwiebelgewächs" gehört zu den Sauergräsern und heißt Cyperus capitatus.

Oha, da lag ich ja nun wirklich meilenweit daneben!
Danke für die Identifikation!

Gruß
Thomas