@ CABAC:
Vielen lieben Dank für das Lob! Dabei sind die zuletzt gezeigten Bilder bei echt miesem Licht entstanden. Das zeigt dann wohl, wie wenig Beachtung Parodia tilcarensis in letzter Zeit findet. Schade, denn das sind wirklich tolle und (bzgl. der Bedornung) sehr abwechslungsreiche Pflanzen.
Und weiter geht's ...
Tag 17 - Von Tilcara nach San Pedro de Atacama
Auf zu neuen Abenteuern! - so fühlen wir uns, als wir am nächsten Morgen in Tilcara aufbrechen. Argentinien hat uns unglaublich gut gefallen! Die Landschaft, die Vegetation und nicht zuletzt die immer netten und freundlichen Leute, auf die wir hier treffen durften. So verlassen wir Tilcara mit Wehmut - und freuen uns zugleich auf "die andere Seite" der Anden.
Unsere Route führt zunächst ein Stück gen Süden. An mehreren Stellen liegen noch Steine und Geröll auf der Straße, welche das abendliche Gewitter dort hinterlassen hat. Schließlich erreichen wir die Abzweigung der RN 52, der wir von nun an gen Westen folgen. Kurz nach Purmamarca legen wir einen ersten Kakteenstop ein, doch leider gibt es auf dem Hang "nur" pasacanas (und hübsche Tillandsia bryoides auf den Felsen).

Die Landschaft ist hier (mal wieder) großartig. Die Straße folgt dem Tal, dabei mäßig ansteigend, bis schließlich der eigentliche Anstieg zum Paß beginnt. Serpentine für Serpentine geht es empor, immer höher und höher. Mühsam zuckelt unser Diesel den Anstieg empor und gibt uns so die Möglichkeit, ab und zu einen Blick aus dem Fenster zu werfen ... waren da nicht gerade ...? Also angehalten und nachgeschaut, und tatsächlich: wieder Parodia tilcarensis. Wie zum Frühstück gruppieren sich einige davon um einen Tisch ... äh ... Stein ...



Gleich daneben wachsen zudem einige Cumulopuntia boliviana-Gruppen (?). Auffällig ist, dass die jungen Dornen sehr hell sind, während die älteren schwarz gefärbt sind.

Schließlich lassen wir unser Auto wieder ein wenig schuften. Weit kommen wir allerdings nicht, denn ein paar Serpentinen höher gibt es gar eine für uns neue Gattung zu entdecken: Wir trauen unseren Augen kaum, aber die wolligen Häupter, die da aus dem niedrigen Strauchwerk aufragen, das können nur Oreocereen sein. Also wieder angehalten, in den steilen Hang hineingestiegen, und tatsächlich verbergen sich hier einige kleine, jedoch recht hübsche Gruppen von Oreocereus trollii. Die Pflanzen wachsen zusammen mit Lobivia ferox, die hier aber nicht ganz so hübsch bedornt ist, wie bei Tilcara.


Wieder zurück im Auto nehmen wir uns vor, jetzt aber mal ein paar Kilometer zu fahren, schließlich ist es bis San Pedro ganz schön weit. Tja, nix war's, denn nur ein paar Serpentinen weiter oben treffen wir dann auf diese Gesellen: dunkel bedornte Echinopsis formosa zieren hier die Hänge. Also wieder ausgestiegen, photographiert und die GPS-Daten aufgenommen - und dabei einen kurzen Blick auf die Hohenanzeige geworfen: wir sind hier auf 4000m! Wow. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wussten zwar, dass der Paso de Jama (der "Grenz-Paß" zw. Arg. und Chile) ca. 4200m hoch ist, aber dass wir so schnell solch große Höhen erreichen würden hat uns dann doch überrascht ...


... zumal der Paß selbst noch ein paar Meter höher ist: 4170m sagt das Schild. Kurz dahinter finden wir dann diese Gesellen am Straßenrand - ein erster Vorgeschmack auf El Tatio (Cumulopuntia ignescens).

Viele Grüße!
Chris