Trotz grassierender Grippewelle waren mehr als 50% unserer Mitglieder gekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Im organisatorischen Teil, den wir immer an den Anfang unseres Abends stellen, erklärte unser neues Mitglied seine Bereitschaft, der DKG beizutreten. Anschließend stimmten wir über die Mitgliedschaft mehrerer Mitglieder ab, die seit längerem nicht mehr am OG-Leben teilnahmen und beendeten ihre Mitgliedschaft. Dadurch wurde die OG zwar kleiner, aber ich denke, nicht schwächer.
Als Referent hatten wir Herrn Stefan Neuwirth von den Gruson Gewächshäusern zu Gast, der uns einen Blick „Hinter den Kulissen von Grusons - Einblicke in die Anzuchten“ gewährte.
Zunächst erfuhren wir, dass bei Grusons bis zu 5000 Arten gepflegt werden. Das ist bei der Größe der Einrichtung schon erstaunlich und wer die Anlagen kennt, war beim ersten Besuch sicher über die vorhandene Vielfalt erstaunt. Jeder Besuch lohnt sich und man entdeckt immer wieder etwas Neues.
Wir sahen, dass sowohl in Frühbeetkästen als auch in Anzuchthäusern viel heranwächst, was wir später in den Schauhäusern bewundern dürfen. Bei den Erklärungen zur Beschilderung erfuhren wir, das Wünschen nach dem Erwerb von Pflanzen leider nicht gefolgt werden kann. Eine Übereinkunft der Botanischen Gärten untersagt es. Selbst bei der Weitergabe von Pflanzen an andere Botanische Gärten sind teilweise umfangreiche Genehmigungen erforderlich.
Im Weiteren zeigte uns Herr Neuwirth viele schöne Pflanzen, die teilweise nicht in den Schauhäusern zu sehen sind, teilweise würde man sie bei ihrer Größe auch leicht übersehen, doch die Schönheit liegt wie so oft im Detail. Viele Pflanzen hatten regelrecht spektakuläre Blüten und wir sahen echte Raritäten, so die erst 2014 bei Palermo gefundene Silene kemdriana, von der Herr Neuwirth Samen gesammelt hat und die daraus gezogenen Pflanzen erstmals in Botanischen Gärten bei Grusons geblüht haben. Oder Nesoticodon mauritians, eine an steilem Fels wachsende Glockenblume aus Mauritius, die am Standort nur in 120 Exemplaren vorkommt und deren Existenz durch Nachzuchten in Botanischen Gärten gesichert wird. Zu den Pflanzen aus aller Welt erfuhren wir viel Interessantes und auch Überraschendes, sahen Pflanzen, die wir nie als Sukkulente erkannt hätten oder welche Ausmaße sie erreichen.
Aussagen zu Haltung und Pflege, die sich aus den Standort- und Klimabedingungen ableiten, ergänzten die gezeigten Bilder.
Abschließend gab Herr Neuwirth Hinweise zu den eingesetzten Substraten, auch hier zeigte sich der Praktiker, und einen Ausblick zu den geplanten Vorhaben und Erneuerungen.
Zwischenfragen und Diskussionen zeigten das große Interesse unserer Freunde nicht nur an Kakteen und Sukkulenten.
Ich freue mich auf einen weiteren Vortrag im nächsten Jahr, in dem uns Herr Neuwirth wiederum an seinem enormen Wissen teilhaben lässt und danke herzlich für diesen großartigen Abend.
Klaus-Dieter Lentzkow
PS. Unsere Börse findet statt am Sonntag den 19.05. 2019 von 10 – 16 Uhr in den Grusonschen Häusern in Magdeburg.
Nachlese zum Ortsgruppenabend der OG Magdeburg am 19. Februar 2019
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