Re: Argentinien - der Nordwesten
Verfasst: 4. März 2018, 09:09
Nachdem sich hier der Kälteeinbruch verzogen hat und uns die ersten Vorfrühlingstage wieder in den Garten ziehen, möchte ich schnell noch eine Fortsetzung unseres Reiseberichtes einschieben.
Tag16 (27.11.2015): Chilecito - Los Colorados - Patquia - Chamical - Villa de Soto - Salsacate - Mina Clavero Eine weite Strecke liegt heute vor uns und wir brechen bereits bei Einbruch der Morgendämmerung auf. Die ersten Aufnahmen des Tages widmen wir einigen Oldtimern, welche es in Argentinien gelegentlich noch zu bestaunen gibt. Nach etwa 60 km in südlicher Richtung auf der RN74 beginnt das erste Kribbeln und wir müssen das ebene Terrain erkunden. Massenbestände mit Tephrocactus articulatus erwarten uns. Wegen der hier wunderschön ausgeprägten weißen Papierdornen benennen wir sie als 'fa. papyracanthus'. Vereinzelt finden wir auch das etwas wärmeliebendere Gymnocalycium schickendantzii mit den typisch seitlich erscheinden Blüten. Parallel zu Straße begegnen wir der ehemaligen, heute verfallenen Eisenbahnlinie, welche früher zum Abtransport der Erze aus Chilecito nach Cordoba diente. Die Strecke mit einer 1m-Spurweite wurde 1899 fertiggestellt. Das nächste Ziel, welches wir ausgiebig erkunden möchten, wird von Kakteenfreunden sehr häufig angesteuert. Markant erheben sich die rot leuchtenden Felsformationen der Sierra Los Colorados am Horizont. Unser Augenmerk richtet sich vorerst auf die östlich gelegenen Ausläufer der Sierra Velasco, welche hier sehr nahe an die Sierra Los Colorados heranreicht. Noch bevor wir beginnen, die Hügel zu erklimmen, finden wir ein Prachtexemplar von Gymnocalycium bodenbenderianum. Heftig bedornte Lobivia aurea fallax sind neben den prächtigen Säulen von Trichocereus terscheckii die ersten Kakteen, die wir finden. Zu dieser Tageszeit um 10:00 Uhr morgens, präsentieren sie sich noch mit herrlich geöffneten Blüten. Was wir hier und in der Folge auch an weiteren Haltepunkten entlang der Sierra Velasco an Gymnocalycien finden, scheint ein Schmelztiegel verschiedener, nahe verwandter Arten zu sein. Hier treffen Arten aus dem Nordosten (G.mazanense/hossei/nidulans), G.rhodantherum aus dem Nordwesten, G.castellanosii aus dem Südosten und G.acorrugatum aus dem Südwesten aufeinander. Wir machen es uns einfach und benennen die Pflanzen als Gymnocalycium coloradense (F. Berger spec. nov. - Gymnocalycium 19(4), p. 691-696 (2006)). Immer wieder schweift unser Blick hinüber zur Sierra Los Colorados, welche sich in malerischem Morgenlicht präsentiert. Opuntia sulphurea und große Gruppen mit Lobivia huascha finden wir hier ebenfalls. Weitere Impressionen dieser kakteenreichen Gegend zeige ich gerne das nächste mal.
LG
Robby
Tag16 (27.11.2015): Chilecito - Los Colorados - Patquia - Chamical - Villa de Soto - Salsacate - Mina Clavero Eine weite Strecke liegt heute vor uns und wir brechen bereits bei Einbruch der Morgendämmerung auf. Die ersten Aufnahmen des Tages widmen wir einigen Oldtimern, welche es in Argentinien gelegentlich noch zu bestaunen gibt. Nach etwa 60 km in südlicher Richtung auf der RN74 beginnt das erste Kribbeln und wir müssen das ebene Terrain erkunden. Massenbestände mit Tephrocactus articulatus erwarten uns. Wegen der hier wunderschön ausgeprägten weißen Papierdornen benennen wir sie als 'fa. papyracanthus'. Vereinzelt finden wir auch das etwas wärmeliebendere Gymnocalycium schickendantzii mit den typisch seitlich erscheinden Blüten. Parallel zu Straße begegnen wir der ehemaligen, heute verfallenen Eisenbahnlinie, welche früher zum Abtransport der Erze aus Chilecito nach Cordoba diente. Die Strecke mit einer 1m-Spurweite wurde 1899 fertiggestellt. Das nächste Ziel, welches wir ausgiebig erkunden möchten, wird von Kakteenfreunden sehr häufig angesteuert. Markant erheben sich die rot leuchtenden Felsformationen der Sierra Los Colorados am Horizont. Unser Augenmerk richtet sich vorerst auf die östlich gelegenen Ausläufer der Sierra Velasco, welche hier sehr nahe an die Sierra Los Colorados heranreicht. Noch bevor wir beginnen, die Hügel zu erklimmen, finden wir ein Prachtexemplar von Gymnocalycium bodenbenderianum. Heftig bedornte Lobivia aurea fallax sind neben den prächtigen Säulen von Trichocereus terscheckii die ersten Kakteen, die wir finden. Zu dieser Tageszeit um 10:00 Uhr morgens, präsentieren sie sich noch mit herrlich geöffneten Blüten. Was wir hier und in der Folge auch an weiteren Haltepunkten entlang der Sierra Velasco an Gymnocalycien finden, scheint ein Schmelztiegel verschiedener, nahe verwandter Arten zu sein. Hier treffen Arten aus dem Nordosten (G.mazanense/hossei/nidulans), G.rhodantherum aus dem Nordwesten, G.castellanosii aus dem Südosten und G.acorrugatum aus dem Südwesten aufeinander. Wir machen es uns einfach und benennen die Pflanzen als Gymnocalycium coloradense (F. Berger spec. nov. - Gymnocalycium 19(4), p. 691-696 (2006)). Immer wieder schweift unser Blick hinüber zur Sierra Los Colorados, welche sich in malerischem Morgenlicht präsentiert. Opuntia sulphurea und große Gruppen mit Lobivia huascha finden wir hier ebenfalls. Weitere Impressionen dieser kakteenreichen Gegend zeige ich gerne das nächste mal.
LG
Robby