Licht im Winterquartier

Antworten
Stupfer
Beiträge: 7
Registriert: 20. Dezember 2009, 21:10
Wohnort: SW Frankreich

Licht im Winterquartier

Beitrag von Stupfer »

Ich lebe in SW Frankreich und hab meine Kakteen ca ab März vorm Haus, wo sie dieses Jahr bis November blieben. Dann kommt das Problem, weil ich nie so recht weiss, wohin damit. Entweder ist es hell genug, aber zu warm, oder kühl aber zu dunkel.
Hab's auch schon mit einem Minigewächshaus vor der Südwand versucht, aber das war dann zum einen zu klein für alle und zum anderen trotz Styroporplatten bei Nacht doch nicht warm genug, da nicht beheizbar.
Hat jemand Erfahrung mit Pflanzenlampen (die mit dem besonderen Lichtspektrum für Pflanzen) bei Kakteen, um die lichtarme Zeit zu überbrücken? Danke schon mal
à bientôt aus Frankreich
Martina
Asclepidarium
Beiträge: 361
Registriert: 22. November 2008, 16:58
Kontaktdaten:

Re: Licht im Winterquartier

Beitrag von Asclepidarium »

Hallo Stupfer,

ein umfangreiches Thema ist die Beleuchtung. Aber mal anders herum: auf Basis der Literatur scheint eine Beleuchtung im Winter bei vielen Arten überhaupt nicht notwendig zu sein. Schon mal probiert? Und waren die Erfahrungen negativ?

Ansonsten sind meiner Ansicht nach sind alle Leuchtstoffröhren, die für die Aufzucht von Sämlingen gut sind, auch für die Überwinterung geeignet. D.h. also, die klassischen True-lite-Röhren. Da diese Lampen aber viel grünes bis infrarotes Licht abstrahlen (ca. > 500 nm; z.B. http://www.elektrotechnik-bogerl.de/truelite.html; also das Längenwachstum anregen), muss die Temperatur so niedrig sein, dass die Pflanzen nicht anfangen zu wachsen.
Alternativ nach einer True-lite suchen, die zumindestens deutliche STrahlungsmaxima auch im blauen hat. Hervorragend sind hier die Metall-Halogenid-Lampen, die aber viel Energie brauchen (meiner Kenntnis nach ab 250 W) und somit nur für im Winter duchwachsende Kulturen oder Sämlingsaussaaten gedacht sind. Vorteil neben dem Lichtspektrum istaber auch, dass diese Lampen im Verhältnis zum Energieverbrauch aber hocheffizient sind, d.h. erhebliche Mengen an Licht abstrahlen und somit bei einer größeren Sammlung also durchaus mehr zu empfehlen sind als mehrere Leuchtstoffröhren, die bei gleicher Energie weniger Licht emittieren.

PS. Tolle Informationen gibt es auf allen Seiten, die sich mit der Anzucht von gewissen Pflanzen beschäftigen (z.B. http://www.hanfburg.de/)

Viele Grüße

Ulrich Tränkle
Viele Grüße

Ulrich Tränkle
Stupfer
Beiträge: 7
Registriert: 20. Dezember 2009, 21:10
Wohnort: SW Frankreich

Re: Licht im Winterquartier

Beitrag von Stupfer »

Danke erst mal für die schnelle und ausführliche Antwort! Das mit "ohne Licht im Winter" wusste ich noch nicht.
Ich hab meine Kakteen schon öfter mit recht wenig Licht überwintert. Meine "Sammlung" ist sehr heterogen, und so sind auch die Ansprüche sehr unterschiedlich. Einige kamen mehr oder weniger gut damit zurecht, andere hatten Wollläuse. Einige wenige sind sogar in die ewigen Jagdgründe eingegangen, schade. Wahrscheinlich war's aber in Kombination mit wenig Licht einfach zu warm.

Wenn ich dann allerdings lese, wie hoch der Energieverbrauch dieser Lampen ist, werd ich eher versuchen, einen kühlen Platz zu finden, an dem ich alle unterbingen kann und dann nicht unbedingt so viel Gewicht auf ausreichendes Licht legen.

Mich würde interessieren, wie Ihr eure Stachelträger überwintert, wenn Ihr kein Gewächshaus habt.
à bientôt aus Frankreich
Martina
Benutzeravatar
tephrofan
Beiträge: 82
Registriert: 23. November 2008, 11:40
Wohnort: Schnaitsee
Kontaktdaten:

Re: Licht im Winterquartier

Beitrag von tephrofan »

bisher hatte ich meinen wichtigsten Pflanzen immer den höchsten Standort auf den Hängern im Winter gegönnt,
weil ich ebenfalls im Aberglauben war, Kakteen bräuchten im Winter Sonne. Nach Austausch mit mehreren Liebhabern,
die kein Gewächshaus haben, und deren Pflanzen teilweise sogar üppiger blühen als bei mir, obwohl sie im dunklen, kalten
Keller überwintern müssen, habe ich alle Pflanzen unter die Kulturtische ziemlich dunkel und kalt gestellt. Denke, es
klingt logisch, wenn man bedenkt, dass da die Temperaturen gleichmäßiger sind, und nicht so sprunghaft variieren wie
auf den Hängen hoch droben. Dort werden die Pflanzen ja auch unbarmherzig ausgetrocknet, und da ich im Winter keine
Möglichkeit habe, dort zu gießen, sehen die Pflanzen im Frühjahr dementsprechend aus. Denke, da wird viel zuviel Wind
gemacht, und der Faktor Licht viel zu überbewertet.
Benutzeravatar
ascleptomaniac
Beiträge: 299
Registriert: 19. November 2009, 15:33
Wohnort: rhein-neckar

Re: Licht im Winterquartier

Beitrag von ascleptomaniac »

1 etage unter mir ist eine alte werkstatt mit hohen räumen und fenstern - komplett unverbaute südseite. dort durfte ich weit oben ein großes brett anbringen, auf welches ich meine kleinen pflanzenregale einfach komplett draufstellen kann. zum überwintern haben meine ascleps dort in dem schwach beheizten raum ein paar stunden sonne und eine ideale temperatur von ca. 10 - 13 °C.
gruß, pit
Antworten

Zurück zu „Kultur und Pflege“