umgekippte Hoodia - Pilz?

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Cay
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umgekippte Hoodia - Pilz?

Beitrag von Cay »

Hallo,
eine Hoodia hat sich im Laufe von ca. drei bis vier Wochen buchstäblich hingelegt. Die Pflanze bekam Flecken und schnürte sich ca. 2-3 cm über der Erde ein. Mittlerweile denke ich das die Pflanze nicht mehr zu retten wäre.
Ich gehe hier von einer Pilerkrankung aus und wollte einmal fragen ob jemand weiß wie man so etwas im Anfangsstadium behandeln könnte und ob es evtl. möglich ist eine Sammlung prophylaktisch großflächig zu behandeln?

Viele Grüße
Cay
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Asclepidarium
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Re: umgekippte Hoodia - Pilz?

Beitrag von Asclepidarium »

Hallo Cay,

ja, eine ganz typische Aktion von Hoodia spp. im Winter (und gerne auch im Sommer). Ursache ist in jedem Fall ein Pilz. ich würde mal auf Fusarium tippen. Zumindest waren es bei uns fast immer Fusarien. Aber da weiß Thomas Brand sicher mehr Rat.
Auslöser ist aber die über dem Topf erhöhte Luftfeuchtigkeit durch die dort stehende und nur wenig bewegte Luft. Das gilt im Übrigen auch für alle anderen Ascleps. Als beste Lösung bei uns hat sich ein starker Ventilator erwiesen, der die Luft regelmäßig und nicht zu schwach umwälzt. Seit wir einen solchen Ventilator z.B. in die Huernien und Stapelien blasen lassen, die naturgemäß dichtere Pölsterchen bilden und auch dicht stehen, sind die Fäulnisraten nochmals um rund 50-80 % gesunken. Natürlich auch im Verbund mit einem Substratwechsel (rein mineralisch, viel Holzkohle) und dem Giessen von einem Pilzantagonisten (Trichosan).

Die Hoodia selber wird wohl kaum noch zu retten sein. Selbst wenn du durch Rückschneiden die Fäulnis in den Griff bekommst, dauert eine Wiederbewurzelung i.d.R. ziemlich lang und wiederbewurzelte Hoodias machen häufig nicht lang Freude. Zudem verzweigt Hoodia bei soclhen Kopfstecklingen fast nicht mehr. Aber probieren würde ich es trotzdem.

Eine vorbeugende Behandlung der ganzen Sammlung mit Fungiziden kann sicher helfen. Ob man solches allerdings will, ist eine persönliche Frage. Ich verzichte seit Jahren vollständig darauf. Es ist mir persönlich nicht wohl dabei, wenn ich beim Umtopfen das Substrat stauben sehe und weiß, dass da irgendein Fungizid mit drin ist, auch wenn es schon abgebaut ist.

Viele Grüße

Uli
Viele Grüße

Ulrich Tränkle
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Thomas Brand
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Re: umgekippte Hoodia - Pilz?

Beitrag von Thomas Brand »

Guten Morgen,

Ulrich hat eigentlich alles geschrieben, was zu schreiben ist. Der Fusarium-Verdacht liegt nahe, an Ascleps wurde der Erreger bei diesem oder ähnlichem Schadbild regelmäßig nachgewiesen.

Nur das mit dem Fungizid muss ich leicht korrigieren: Es gibt kein Präparat, dass ausreichend wirksam ist, um Fusarium zu bekämpfen.
Die wichtigsten Maßnahmen der Vorbeugung sind wie beschrieben: Absenken der Luftfeuchte, Stärkung durch möglichst optimale Kulturbedingungen ggf. Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln und Hygiene, Hygiene, Hygiene ... :)
Solche Pflanzen sollten - aus Sicht des Pflanzenschützers - bereits bei Verdacht sioliert und ggf. eliminiert werden. Das senkt den Befallsdruck und das weitere Ausfallrisiko enorm. Diese Maßnahme fällt nicht immer leicht, erspart aber weitere Ausfälle.

Beste Grüße
Thomas
Asclepidarium
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Re: umgekippte Hoodia - Pilz?

Beitrag von Asclepidarium »

Hallo zusammen,

was ich vergessen habe. Wir haben alle Ascleps inzwischen auf niedrigen (ca. 1 cm) wasserdurchlässigen Kunststoffunterlagen stehen. So wird vermieden, dass das durch den Topf einer kranken Pflanze sickerndes Gießwasser direkt von den daneben stehenden Pflanzen aufgenommen werden kann.

Viele Grüße

Uli
Viele Grüße

Ulrich Tränkle
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