Nachdem ich gestern die neue AVONIA mit dem hier bereits angsprochenen Artikel über
White-sloanea crassa (Übersetzung aus ASKLEPIOS) erhalten habe, kurz meine Gedanken zum Thema "Konkurrenz" (zu den anderen Aspekten kann ich als nicht Beteiligter nichts beitragen):
Verantwortliche Redakteure und Spezialisten wünschen sich natürlich, dass Veröffentlichungen zu "ihren" Themengebieten möglichst alle an einer Stelle erscheinen. Das ist ohne Frage erst einmal übersichtlicher und weniger aufwändig, sowohl für den Sammler - z.B. bei der Suche nach bestimmten Informationen - als auch für den Redakteur bei der Suche nach geeigneten Artikeln. Aber keine Wirkung ohne Nebenwirkung, weil eine derartige Organisation m.E. auch die Garantie dafür wäre, dass man sehr schnell zu einem fast hermetisch geschlossenen Club wird, der nur noch exklusiv im eigenen Saft liegt. Denn für jemanden, der sich, wie ich, für ein ziemlich breites Spektrum an Pflanzen interessiert, sind Spezialmagazine, wie in diesem Fall die CARALLUMA, einfach uninteressant!
Um Missverständnisse zu vermeiden: Das ist eine grundsätzliche Feststellung, die mit der Qualität einer Zeitschrift überhaupt nichts zu tun hat! Wenn ich ein derartiges Heft irgend wo sehe, werfe ich immer gerne einen Blick hinein, ab und zu kaufe ich auch eines wegen eines für mich interessanten Einzelartikels. Ähnlich hier im Forum: Ich arbeite immer mit der Einstellung "Aktive Themen", so dass ich erst einmal gar nicht mitbekomme, aus welchem Unterforum ein Thema stammt - wenn die Überschrift interessant klingt, schaue ich eben hinein. Aber ich käme niemals auf die Idee, dafür in einer solchen Spezialgesellschaft Mitglied zu werden - das wäre mir im Vergleich zu meinem Interesse thematisch zu intensiv, und nicht zuletzt würde das meine finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten einfach sprengen. Es gibt sie ja reichlich, die entsprechenden Fachmagazine und Foren zu Euphorbien, Carnivoren, Asclepsen, Kakteen (natürlich für jede Lieblingsgattung extra), Crassulaceen, Bromelien, winterharten Sukkulenten, Kanaren ... Da bevorzuge ich dann doch die thematisch breiter gestreuten Angebote. Die Artikelauswahl ist sicherlich oft eher zufällig, aber es gibt dort ja auch meistens Literaturbesprechungen, über die ich mitbekomme, wo vielleicht noch etwas für mich Interessantes erschienen ist. Und wenn ich dann irgend wann feststelle, dass es immer wieder die Ascleps-Artikel in der KuaS / AVONIA / im Forum oder wo sonst auch sind, die mich faszinieren, dann weiß ich ja, wo ich mich melden kann! Ich sehe dieses Nebeneinander also weniger als Konkurrenz als als Ergänzung: Anfixen über die allgemeineren Quellen, und wenn die Sucht dann massiv wird, Versorgung über die Spezialisten ...
Hmm, ganz so kurz ist es jetzt doch nicht geworden und hilft trotzdem nur bedingt gegen den Frust, der sich da im Ehrenamt angestaut zu haben scheint (wie so oft ... kenne ich aus eigener Erfahrung), aber vielleicht ist es ja doch hilfreich
Gruß
Wolfgang