Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Pantalaimon
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Pantalaimon »

Servus,

danke für die Info, Manfredo. Die Isla Cedros würde uns nämlich auch mal interessieren.
Ich verbuche das mal als gute Tat des Monats.
Jep - und nicht unwillkommen, denn ich hatte schon befürchtet, nach diesem auch nächstes Jahr ohne eine Kakteenreise auskommen zu müssen. (Wobei das jammern auf hohem Niveau gewesen wäre, denn 2016 hatten wir gleich 2 ... und Australien im März war auch toll *duckundweg*)

Viele Grüße!
Chris
Manfredo
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Manfredo »

Hallo Chris,

nur damit keine falschen Erwartungen geweckt werden: wie von Hardy geschrieben, ist Cedros nur sehr wenig touristisch erschlossen. Das sollte man schon wissen!

Viele Grüße
Manfredo
Viele Grüße
Manfredo
Pantalaimon
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Pantalaimon »

Hallo,

ja, haben wir gelesen, würde uns aber nicht stören. Wir sind eh oft mit dem Zelt unterwegs und versorgen uns (bzgl. Essen/Trinken) meist selbst. Aber nur, dass hier nicht der Eindruck aufkommt: Wir haben nicht vor, Eure Reise 1:1 zu kopieren. Weiß aber eh nicht, ob es am Ende wirklich was wird mit unserer "Baja-Idee". Da müssten wir erstmal zum richtigen Zeitpunkt beide Urlaub kriegen ... und dann läuft in dieser Zeit eigentlich auch die Organisation unserer münchner Börse ... aber mei, man darf ja mal ein bissl träumen, und vielleicht klappts am Ende dann doch.

Viele Grüße!
Chris
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Hardy_whv
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Hardy_whv »

Pantalaimon hat geschrieben:Aber nur, dass hier nicht der Eindruck aufkommt: Wir haben nicht vor, Eure Reise 1:1 zu kopieren.
1. 1:1 geht sowieso nicht. Das war einmalig ;)

2. Ansonsten beanspruchen wir kein Copyright auf die Reisedurchführung :P


Gruß,

Hardy 8-)
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K.W.
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von K.W. »

Guten Abend "Drei Männer in Mexiko",

vielen Dank für die tolle Fortsetzung!!!
Habe auf Seite eins nachgeschaut, Gott sei Dank seit ihr ja noch einige Tage unterwegs. . .
Ich denke jetzt schon mit "Schrecken" an das Ende eures tollen Berichtes. . .


Herzliche Grüße und nochmal danke,

K.W.


Mexiko, da muss ich hin . . . :D ;)
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und hier sind immer noch jeden Tag neue Blüten: http://www.tsdaten.de/kaktusforum/index.php
Pantalaimon
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Pantalaimon »

Hallo,
2. Ansonsten beanspruchen wir kein Copyright auf die Reisedurchführung
Glück gehabt ... ich hatte schon befürchtet, wir müssen Lizenzgebühren bezahlen. :-)

Viele Grüße!
Chris
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Hardy_whv
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Hardy_whv »

Ladies & Gentlemen!


Wer dennoch Lizenzgebüren entrichten oder meine nächste Mexiko-Reise sponsorn möchte, darf sich gerne per PN an mich wenden ;)

Tag 14 der Reise, wir schreiben den 03. April 2017. Am Ende des Tage sollten die ersten zwei Drittel der Reise hinter uns liegen, also haben wir immerhin noch ein Drittel vor uns. Dieser Tag sollte uns von Guerrero Negro nach Bahia de Los Angeles führen:

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Es sind nur 201 Straßenkilometer, also ein „ruhiger Tag“. Das Hotel in Guerrero Negro sollten wir das letzte Mal sehen, und auch das Restaurantpersonal im „Malarrimo“ muss uns nicht länger ertragen bzw. tolerieren. Zeit für einen letzten, wehmütigen Blick zurück aufs Hotel:

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Und auf die Hauptstraße von Guerrero Negro:

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Und eine kleine Siedlung im Außenbereich der Stadt:

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Jede Hütte hat einen Wasserkanister auf dem Dach, der vermutlich die Warmwasserversorgung sicherstellt, und eine Satellitenschüssel.

Die Ferocactus fordii subsp. fordii um Guerrero Negro herum gehören erklärterweise zu meinen Lieblingen. Insofern wurde die Fahrt nochmals genutzt, dieser Art einen Besuch abzustatten. Der erste Halt war etwa 11 km nördlich von Guerrero Negro. Wie man erkennen kann, war es etwas grau in grau:

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Und schon sieht man die ersten Feros …

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… die von Manfred sorgfältig dokumentiert werden:

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Und dort gelingt mir in den frühen Morgenstunden erstmals, den „Schwärmer zur Raupe“ (Hyles lineata) aufzunehmen. Die Tierchen sind noch etwa müde oder unterkühlt, daher relativ willfährige Fotoobjekte, auch wenn sie ihre Flügel nicht freiwillig weit öffnen (nur dann ist der rötliche Bereich der Flügel zu sehen):

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Auf diesen Sandflächen wächst auch Dudleya sp.:

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Der zweite Stopp etwa 24 km nördlich Guerrero Negro ist ganz durch Yucca valida dominiert:

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Aber meine Sympathie gilt mal wieder - ein vorletztes Mal für diese Reise - Ferocactus fordii subsp. fordii. Hier treffen wir auch auf ganz schöne „Klopper“. Dieser hier wäre 65 cm hoch, würde er nicht liegen:

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Aber natürlich gibt es die auch in kleiner:

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Mammillaria dioica, diesmal etwa reichlicher blühend:

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Bei km 80 der MEX 1, etwa 50 km nördlich von Guerrero Negro ist unser dritter Stopp des Tages. Ein letztes Mal treffen wir auf Ferocactus fordii subsp. fordii (knospend):

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Er kommt hier zusammen mit Ferocactus gracilis subsp. coloratus vor:

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Auch Kakteenskelette, hier von einer Cylindropuntia, ergeben interessante Fotos:

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Ob dieser junge, umgekippte Lophocereus schottii auch bald ein Skelett bildet oder den Unfall überlebt, muss sich noch zeigen:

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Und gleiches gilt wohl auch für diesen Ferocactus gracilis subsp. coloratus:

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15 km weiter treffen wir auf bis zu 2,20 m hohe Ferocactus gracilis subsp. coloratus, zudem blühend:

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Jedem, der damit hadert, dass ihm in Kultur manchmal Kakteen aufplatzen, sei dies zum Trost gezeigt – auch in der Natur passiert das:

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Die Hauptdarsteller werden würdig umrahmt von Agave shawii und Yucca valida:

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Ein letzter Blick ins Habitat unseres 4. Stopps:

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Wenn man genauer hinschaut findet man auch Dudleya sp.:

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Unübersehbar ist der teils sehr dichte Bewuchs mit Mesembryanthemum chrystallinum. Das Schuhwerk wurde vom Durchwandern kräftig nass:

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Noch an der MEX 1, etwa 11 km vor der Abzweigung nach Osten (zur Bahia de Los Angeles) halten wir wegen der tollen Farben von Pflanzen, Landschaft und Himmel:

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Sind die Farben nicht krass?!

Thomas begeistert sich hier vermutlich wieder an Cuscuta:

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Der nächste Stopp ist etwa 17 km nach der Abbiegung nach Osten. Mir klingt jetzt noch in den Ohren, wie Manfred die Verschlechterung dieses Wuchsortes beklagte … „nur noch ein Schatten seiner selbst“. Man erkennt im Vordergrund die Resultate von Rodung:

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Dabei gibt es hier Ferocactus gracilis subsp. coloratus

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Pedilanthus macrocarpus (Syn. Euphorbia lomelii), sogar mit cristaten Zweigabschnitten …

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Cylindropuntia sp., blühend …

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… und natürlich – wie fast überall - Pachycormus discolor:

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Sogar blühend – Thomas führte einen Freudentanz auf (leider nicht fotografisch dokumentiert):

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Na, wer sieht sie?

Vielleicht jetzt?

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Ich hätte hier wohl eher zu meinem Macro-Objektiv greifen sollen. Thomas hat das sicher besser.

Etwa 20 km westlich von Bahia de los Angeles stoppen wir für Echinocereus ferreirianus. Dort führt eine unbefestigte Straße nach Südwesten ab. Nach etwa 1 km erreicht man einen kleine Hügel, mit mehreren Exemplaren vorkommt:

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Bild

So sieht es dort aus:

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Echinocereus ferreirianus haben wir nur im Bereich des Hügels gefunden, nicht in der Ebene.

Nach dem erfolgreichen Fund in den Höhen der Hügel, schwebten einige Reiseteilnehmer noch in „Wolke 7“, so dass sie die zahlreichen Cylindropuntia molesta tesajo (Foto) und Cylindropuntia molesta in der Ebene übersahen …

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Da ich mich als Chirurg betätigen durfte, konnte ich die Details (auch unter Einhaltung der ärtzlichen Schweigepflicht) nicht dokumentieren ;-)

Um 16:30 Uhr kommen wir an der Küste an:

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Im Panoramablick:

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Im Ort Bahia de Los Angeles angekommen, nehmen wir Unterkunft im Hotel „Villa Vitta“.

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Dort kann man auch speisen. Die Speisenauswahl ist klein, aber ordentlich. Mit dem – gut Englisch sprechenden - (vermutlichen) Hotelbesitzer (oder -manager) klären wir die Seefahrt für den nächsten Tag, was perfekt funktioniert. Aber dazu beim nächsten Bericht mehr.


Beste Grüße,

Hardy 8-)
Zuletzt geändert von Hardy_whv am 7. Juni 2017, 23:38, insgesamt 3-mal geändert.
Jordi
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Jordi »

Habt Ihr bemerkt, daß auf dem drittletzten Bild auch Jatropha cuneata zu sehen ist?
Manfredo
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Manfredo »

Hallo zusammen,

Hardy war so gründlich, da gilt eigentlich: die für heute rausgesuchten Bilder ab in die "Tonne" und - schon bin ich fertig!
Aber ein bisschen was geht noch - wenn auch nur wenige Pflanzen. ;)

Was mir am „Malarrimo“ gefiel:
IMG_7370-a.jpg
... und ab über die Staaten-Grenze von Baja California Sur nach Baja California (Norte)
IMG_7378-a.jpg
Die "Grenzer" waren erfreulicherweise noch nicht auf dem Posten, so daß der Grenzübertritt sehr zügig von statten ging.
Und schon sieht man die ersten Feros …
... oder auch noch nicht: ;)
IMG_5819.jpg
(Bildmitte und mittig darüber)
Der zweite Stopp etwa 24 km nördlich Guerrero Negro
Hardy beim Blumenpflücken :shock: ... ?
IMG_5857-a.jpg
... oder bei vollem Einsatz für's Forum? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
IMG_5860.jpg
Bei km 80 der MEX 1, etwa 50 km nördlich von Guerrero Negro ist unser dritter Stopp des Tages.
Dieser Echinocereus maritimus ...
IMG_5906.jpg
... hat sich einen seltsamen Wuchsort "ausgesucht":
IMG_5904-a.jpg
15 km weiter treffen wir auf Ferocactus gracilis subsp. coloratus ...
mit 1 cm breiten Dornen
IMG_5982-a.jpg
Der nächste Stopp ist etwa 17 km nach der Abbiegung nach Osten
IMG_6088-a.jpg
... mit Agave shawii subsp. goldmanniana (der Herr rechts ist ja mittlerweile bekannt ...)
IMG_6084.jpg
Etwa 20 km westlich von Bahia de los Angeles
bei der Laguna Agua Armaga
stoppen wir für Echinocereus ferreirianus. Dort führt eine unbefestigte Straße nach Südwesten
zur Mission San Borja ... .
IMG_7400-a.jpg
IMG_6115.jpg
... mit, wie schon von Hardy gezeigt, Echioncer. ferreirianus, den ersten Mammill. insularis (davon aber später ...) und den ebenfalls ersten Feroc. x gatesii
IMG_6151-a.jpg
IMG_6176-a.jpg
... so dass sie die zahlreichen Cylindropuntia molesta in der Ebene übersahen …
... aber sowas von!!! :cry: :o :cry:


Cylindropuntia molesta - die "Lästige":
IMG_6103-a.jpg
IMG_6026-a.jpg
... geht durch Hemd, Hose - und sogar durch Schuhsohlen!!!

Ist das schön, wenn - dank operativen Eingriffs von Professor Hardy - der Schmerz nachläßt! 8-)


Ein letzter Blick ...
IMG_7408.jpg
... und da war's für heute.

Buenas notches ... .
Viele Grüße
Manfredo
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Thomas Brand
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Thomas Brand »

Moin zusammen,

wie immer hinke ich hier hinterher. Das gilt aber nur für die Forenbeiträge! Ansonsten war ich stets mindestens Drittschnellster!

Wüstenwiese mit Chaenactis fremontii, millionenfach!
DSC_2098.JPG
Nochmal der Falter: im Flug beim Auftanken erwischt!
DSC_2099.JPG
Und hier zwei Mitreisende beim Fremdgehen in flagranti erwischt! Da ist kein Fero!!! Das ist eine Dudleya!!! – wahrscheinlich D. acuminata.
DSC_2124.JPG
Triteleiopsis palmeri
DSC_2156.JPG
Die Blüten von Cuscuta veatchii sind stolze 2-3 mm im Durchmesser. Hier steht einePflanze in voller Blüte. Und da soll man nicht in Verzückung geraten? Während andere sich an großen Agaven ergötzten, folgte ich dem Drang, den pflanzlochen Pflanzenparasiten etwas näher unter die Lupe zu nehmen.
DSC_2229.JPG
An besagtem Felsstandort mit Echinocereus ferreiranus ein junger Ferocactus (die Bestimmung überlasse ich versierteren Kollegen)
DSC_2299.JPG
Und nun zum Höhepunkt der Reise, obwohl sich das zumindest für Manfred nicht unbedingt gut anfühlte. Prof. H. (in Personalunion auch Schwester H.) nach erfolgreicher Stiefel-OP, der erleichterte Patient, und der unschuldig dreinblickende, schuhsohlendurchbohrende Dorn. Ich könnt mich heute noch ausschütten vor Lachen, bei dem Bild!
20170403_165339.jpg
Hasta pronto!
Thomas
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K.W.
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von K.W. »

Guten Morgen Männer ;) . . .


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dieser thread ist wie

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oder

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Ich bin sehr eingenommen von diesem Bericht, 1000 Dank und

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Herzliche Grüße

K.W. Bild
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Hardy_whv
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Re: Drei Männer in Mexiko (Baja California)

Beitrag von Hardy_whv »

K.W. hat geschrieben:Guten Morgen Männer ;) . . .

Ich bin sehr eingenommen von diesem Bericht, 1000 Dank und ...

Danke für das Lob! Wir bemühen uns, auf der "Zielgeraden" nicht nazulassen ;)


Hochverehrte Follower,


am 15. Tag der Reise (04. April 2017) beginnt das letzte Drittel unserer Reise. Die Eindrücke sind überwältigend, aber man verspürt auch schon etwas Heimatdrang. Wie geht es dem Gewächshaus, wie den Pflanzen daheim? Jetzt nur nicht nachlassen!

Ich habe es im letzten Bericht ja bereits angedeutet: Heute solle es wieder aufs Wasser gehen. Eigentlich wäre die Isla Angel de la Guarda unser Traumziel gewesen, aber der Weg dahin ist weit. Insofern hatten wir uns für die Isla La Ventana entschieden. Joel, Fischer und Führer von Angeltouren, bot sich mit seinem Boot an (ups, reimt sich ja). Nicht ganz billig, 250,- US $, aber alles machte einen zuverlässigen Eindruck. Um auf die Inseln zu gelangen benötigt man auch ein „Permit“ der Parkverwaltung, auch das erledigte Joel.

Nach der Bootstour sollte es zurück nach Cataviña gehen:

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Nun aber von vorne. Wir wurden mit Boot (auf Trailer) abgeholt und steigen bereits am Hotel ins Boot. In Deutschland eher unzulässig, in Mexiko vermutlich das vorgeschriebene Reisemittel:

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Wir hatten noch zwei Begleiterinnen, die allerdings weniger an Kakteen interessiert waren, aber dennoch die Bootstour mit uns teilten. Hier wird das Boot (und mit ihm wir) zu Wasser gelassen (geslippt, wie man im Seemannsjargon sagt):

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Backbord voraus die Isla la Ventana. Die See war spiegelglatt:

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In jedem Fall waren wir alle wohlauf und freuten uns auf das Bevorstehende:

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Das „la Ventana“ im Namen der Insel heißt „das Fenster“ und bezieht sich recht treffend auf diesen Felsen:

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Auf dem Weg zur Landestelle Kormorane und Möwen:

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Im Nordwesten der Insel gibt es eine Bucht mit Sandstrand, wo man gut anlanden kann:

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Vom Bug aus kann man trockenen Fußes auf den Strand gelangen. Im weißen T-Shirt Joel, unser Bootsführer:

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Isla la Ventana misst in Nord-Süd-Richtung 1,6 km, in Ost-West-Richtung 1,4, die höchste Erhebung beträgt 87 m. Wir wollten uns zwei Stunden Zeit für die Insel nehmen. Eigentlich viel zu kurz, aber wir hatten ja noch mehr auf dem Programm.

Los geht’s! Als erstes „stolpern“ wir über diese Ferocactus gatesii-Cristate:

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Nachdem mein Taxameter seit mehreren Tagen stillgestanden hatte, klettert es nun auf 15. Zur Herkunft von Ferocactus gatesii gibt es unterschiedliche Deutungen. Einige Autoren ordnen ihn als Unterart von Ferocactus gracilis ein (Ferocactus gracilis subsp. gatesii), andere (z. B. Unger) geht vom hybriden Ursprung als (Ferocactus x gatesii).

In jedem Fall gibt es als Isla la Ventana (und später auf der Isla Cerraja) viele Pflanzen. Sie sind auf den ansonsten sehr kargen Inselchen die dominierende Pflanzenart, sehen aber so aus, als wäre ihre Lebensbedingungen nicht gerade üppig.

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Nach einem Leben im Schlaraffenland sehen die Pflanzen wahrlich nicht aus:

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Die Altpflanzen haben eine weitestgehend graue Bedornung. Nur bei den Jungpflanzen, die glücklicherweise durchaus zahlreich vorhanden sind, ist noch Rot in der Bedornung zu erkennen:

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Für Manfred war dies der dritte Besuch auf der Insel, was ihn allerdings nicht von einer akribischen Fotodokumentation abhielt:

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Dass zahlreiche Pflanzen auch in Blüte standen, vollendete unser Glück:

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Der Blütendurchmesser betrug etwa 5 cm.

Das Wuchsverhalten mancher Pflanzen erinnert an das von Stenocereus eruca:

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Ein Schicksal, dass wir ja schon bei vielen kapitalen Fero-Säulen zeigen konnten.

Bevor wir uns zum nächsten Inselchen begeben, sei noch die Begleitvegetation erwähnt. Mammillaria insularis:

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Es wäre überraschend, wenn Mammillaria dioica fehlen würde. Tut sie aber nicht:

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Vermutlich Cylindropuntia cholla:

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Eine mir (noch) unbekannte Blütenpflanze:

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Dieses Strauch, dessen Namen Thomas vermutlich nachliefern wird:

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Ansonsten noch allerlei, aber von fast allem nur wenige Exemplare, z. B. Fouquieria splendens, Pachycormus discolor, Pachycereus pringlei (nur recht kleine Exemplare), Cylindropuntia, m. E. Cylindropuntia bigelovii, Agave cerulata, Bursera sp. und natürlich mal wieder Mesembryanthamum chrystallinum. Hier noch drei Gesamtansichten:

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Anschließend verlegen wir zur Isla Cerraja, ein winziges Inselchen Westen der Isla la Ventana. Diese misst nur 340 x 220 m, wir mussten uns mit 45 Minuten begnügen.

Schon vom Boot aus fällt der Blick auf eine dichte (Fero-)Kakteen-Population:

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Aber als wir unseren Fuß an Land setzen, sind es nicht die Feros, die uns zunächst in den Bann ziehen, sondern Mammillaria insularis in einer extremen Populationsdichte:

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Es gab Stellen, wo man seinen Fuß nicht hinsetzen konnte, ohne Gefahr zu laufen, ein paar Pflanzen zu schädigen. Leider habe ich das nicht sauber ausgezählt, aber gefühlt gab es Bereiche mit 100 Köpfen pro Quadratmeter. Sie waren wirklich überall:

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Auch mehrere cristate Exemplare waren vorhanden:

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Es kann nun aber nicht sein, dass eine MAMMILLARIA einem Ferocactus die Show stiehlt. Ich versuche mal einen fließenden Übergang:

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Der erste Eindruck von der Wasserseite bestätigte sich: Ferocactus gatesii war überall zahlreich, und tendenziell auch wohlgenährter als auf der Isla la Ventana vorhanden:

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Und wie auch auf der Isla la Ventana diverse Pflanzen blühend:

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Hier fanden wir auch Stenocereus gummosus – kann mich nicht erinnern, den auf Isla la Ventana gesehen zu haben:

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Anschließend ging es zurück an Land. Ohne das Boot verlassen zu müssen, wurden wir zurück zum Hotel gefahren, wo ja noch unser Auto stand:

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Wir suchten dann noch in der Nähe des Ortes nach Festland-gatesiis. Sie zeichnen sich durch einen wirrere, etwas längere Bedornung aus:

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Das Habitat in der Gesamtansicht:

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Ferocactus gatesii dient sogar als Grabbepflanzung:

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Ob der Verstorbene nun ein Pflanzenfreund oder ein besonders dorniger Typ war, ließ sich in der Kürze der Zeit nicht ermitteln. Direkt neben dem Friedhof sah es so aus:

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Etwa um 15:00 Uhr verlassen wir Bahia de los Angeles und machen uns auf den Weg nach Cataviña, nur 170 km, ein Katzensprung. Auf dem Weg machen wir nur noch zwei kakteenverursachte Halts, den ersten 66 km vor Cataviña (etwa km 249 auf der MEX 1). Dort befinden sich sowohl Ferocactus acanthodes subsp. torlulispinus

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… als auch Ferocactus gracilis in Blüte:

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Wobei letzterer auch ohne Blüten herrliche Farbtupfer in die Landschaft zaubert:

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Cristate Formen von Pedilanthus macrocarpus (Syn. Euphorbia lomelii) scheint es häufiger zu geben:

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Eine zugleich schöne und interessante Pflanze ist diese Orobanche sp.:

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Die Gattung der Sommerwurze umfasst etwa 200 Arten, davon sind 7 im Bereich der Baja California verbreitet. Es handelt sich um Wurzelparasiten. Die winzigen Samen können über mehrere Jahre im Boden überdauern. Die Keiminduktion erfolgt über Stoffe, die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen ausscheiden. Orobanche ist nicht zur Photosynthese fähig und somit vollständig auf die Ernährung über ihre Wirtspflanze angewiesen (ist also ein Vollparasit).

Der letzte Stopp ist schon von unserer Berichterstattung von Tag 4 bekannt. Wir hatten dort damals Echinocereus lindsayorum mit zahlreichen Knospen vorgefunden und hofften nun auf die Gelegenheit, auch Blütenfotos zu schießen. Das es bereits 18:00 Uhr war, waren die Blüten allerdings schon geschlossen. Wir mussten uns also mit einer halboffenen Blüte sowie diversen verblühten Blüten begnügen:

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An dieser bedauernswerten Situation konnte auch dieses formvollendete „Synchronfotografieren“ meiner beiden Reisegenossen nichts ändern:

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Aus Trotz endet daher der heutige Bericht mit einem dort (auch zu dieser Uhrzeit noch) blühenden Ferocactus acanthodes subsp. tortulispinus:

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Gegen 19:00 Uhr kamen wir im schon bekannten Hotel „Mision Cataviña“ an.

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Das war mal wieder ein sehr erfolgreicher Tag. Für den Pool ..

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… sind wir zu müde (und die Temperaturen zu frisch). Nach dem Abendessen fallen wir todmüde in die Koje.


Beste Grüße,

Hardy 8-)
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