Hallo, virtuell Mitreisende!
Zurück von der JHV und wieder im Arbeitsalltag angelangt, ist es Zeit für die Fortsetzung des Reiseberichts.
Eine schon bekannte Strecke nochmal zu befahren, kennen wir ja schon vom Vortag. Auch heute befahren wir wieder bekanntes Terrain, natürlich mit ein paar Abstechern nach rechts und links. Ups, beim genaueren Hinsehen stelle ich fest, dass die Abstecher alle nur nach rechts waren. Ich bitte aber, das nicht politisch zu werten. Am
13. Tag der Reise (02.04.2017) geht es also von San Ignacio zurück nach Guerrero Negro:
Etwa 2 km nördlich von El Porvenir geht eine Straße nach Norden ab und führt zur Sierra San Francisco. Nach etwa 5 km legen wir den ersten Halt ein. Dort finden wir
Ferocactus peninsulae in Blüte vor:
Wir finden dort auch einen cristaten
Echinocereus brandegeei:
Da dieses Insekt nicht stillhalten wollte, konnte ich leider nur einen nicht ganz scharfen Schnappschuss machen:
Eine „Tarantula Hawk Wasp“, vermutlich
Pepsis formosa (Syn.
P. grossa). Sie jagt Taranteln, um darauf ihre Eier abzulegen (nachdem sie die gelähmte Tarantel in eine Höhle geschleppt hat). Genauer: Je erbeutete Tarantel ein Ei! Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich von Nektar und Früchten. Wichtig zu wissen: Der Stich dieses Insekts ist das schmerzhafteste, was es im Insektenbereich so gibt! Auf dem
Schmidt Sting Pain Index, quasi der Richter-Skala für Insektenstiche, wird der Stich mit 4,0 bewertet. Beschreibung: „Heftig, blendend, furchtbar elektrisch. Als ob jemand einen laufenden Haartrockner in dein Schaumbad fallen lässt.“ Aber man stirbt nicht dran.
Wir haben Glück, einen (einzigen)
Stenocereus gummosus blühend anzutreffen:
Natürlich gibt es auch hier wieder
Mammillaria dioica:
Dieser 1,5 m hohe
Ferocactus peninsulae …
… hat 10 cm lange Mitteldornen:
Wir geben uns schon seit Reisebeginn alle Mühe, caudiciforme Vertreter der Cucurbitaceae zu finden, und am 13. Tage endlich gelingt es:
Eine
Ibervillea sonorae. Sie sieht etwas mitgenommen aus, vermutlich wurde das Laub von Vieh verbissen. Ich sage immer, wo ein Exemplar einer Art steht, da stehen auch zehn. Aber es sollte uns nicht gelingen, weitere Exemplare zu finden. Auch für den gesamten Rest der Reise sollten wir keine weiteren Ibervilleas finden. Dann erfreue ich mich erstmal daran, dass ich in diesem Jahr
Ibervillea lindheimeri ausgesät habe:
Hier treffen wir auch wieder auf
Mammillaria brandegeei, vergesellschaftet mit
Echinocereus brandegeei:
Ein Blick in die Sierra San Francisco, Blickrichtung Nordwest:
Inzwischen haben wir uns 21 km von der MEX 1 entfernt und treffen dort auf diese
Ferocactus-Cristate:
Und schöne
Ferocactus rectispinus, jung …
… und älter:
Sie schaffen es hier auf nur etwa 12 cm Dornenlänge.
Agave cerulata:
Und Landschaft (ohne Feros):
Und mit Feros:
Sehr ornamental sieht immer
Myrtillocactus cochal aus, den wir hier auch in Blüte vorfinden:
Dieser Anblick trieb Manfred die Tränen in die Augen …
Das war mal eine kapitale
Ferocactus-Cristate. Sie wird wohl einen natürlichen Todes gestorben sein. Thomas schaut sich das lieber aus der Ferne an:
Idria columnaris:
Die Äste brechen wohl regelmäßig ab und ergeben dann dieses Muster auf den Stämmen:
Und mal was ganz anderes, eine
Hesperoyucca:
Ein interessanter Anblick sind die Früchte dieses Strauchs:
Ebenopsis confinis, im Volksmund „Dog Poop Bush“. Ich vermute, das brauche ich nicht zu übersetzen
Nach etwa 25 km endet der asphaltierte Bereich der Straße. Wir fahren noch etwas weiter, drehen dann aber um. Das Auto sieht auf jeden Fall nach harter Arbeit aus:
Ob diese
Tillandsia recurvata freundlich gefragt hat, ob sie sich hier so massiv niederlassen darf?
Beim Anblick dieser blühenden
Ferocactus peninsulae blüht Manfred gleich (mit) auf:
Auf der Zielgeraden biegen wir etwa 24 km vor Guerrero Negro nochmal rechts ab, gen. Benito Juarez. Dort müssten
Ferocactus fordii subsp. fordii zu finden sein. Ja, sind sie:
Einen treffen wir sogar blühend an:
Und damit will ich den Tag beschließen. Ich habe sicher einiges unterschlagen, z. B.
Echinocereus engelmanii, oder gar
Cylindropuntia, aber meine Schaffenskraft für den heutigen Tag ist aufgebraucht.
Wir übernachten wieder im „Los Caracoles“ und speisen im „Malarrimo“ (Gäste werden toleriert).
Gute Nacht!
Hardy