Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Ariocarpen-Freunde,
Anfang September vorigen Jahres hat sich ein für mich wertvoller Ariocarpus verabschiedet. Die Pflanze war durch Fäulnis schon fast kaputt. Ich konnte aber noch zwei gesunde Warzen retten. Diese habe ich dann versuchsweise auf Echinopsis-Kindel gepfropft. Ich wusste, dass man das machen konnte, habe das aber noch nie praktiziert. Beim Schneiden mit einem neuen Küchenmesser stellte ich fest, dass die Oberhaut der Warzen fast so fest war wie eine dicke Plastikfolie. Ich befestigte die geschnittenen Warzen mit 5 oder 6 Gummiringen, die ich in verschiedenen Richtungen über die Töpfe zog. Nach einer Wartezeit von 14 Tagen in meiner Pfropfkiste, in die ich normaler Weise meine Sämlingspfropfungen ins Wasser stelle, habe ich die Gummiringe entfernt. Die Warzenpfropfungen blieben aber noch weiter im Kasten bei gespannter Luft. Eine Pfropfung hat sich noch im gleichen Monat verabschiedet, weil die Unterlage anfing zu faulen. Die Warze war wohl schon mit Fäulnisbakterien infiziert, denke ich. Die zweite, größere Warze ist gut angewachsen und die habe ich heute mal fotografiert. Sie ist sehr gut prall und bekommt, wie alle anderen Sämlingspfropfungen, regelmäßig Wasser, sodaß das Substrat immer leicht feucht ist. Ich bin ja sehr gespannt, was sich jetzt im Frühjahr oder wann auch immer daran tut. Wann treibt die Warze aus? Ich bin mir im Klaren darüber, daß es eine Ewigkeit dauern wird, bis daraus wieder eine Pflanze wird. Aber gerade um diese Pflanze war es schade, denn es ist ein Ariocarpus-Form, die so schöne lange und spitz zulaufende, bläulich-violett überlaufene Warzen hat. Ich würde mich freuen, wenn daraus etwas wird und ich dann weiter darüber berichten kann.
Im Anhang sind einige Bilder, die die Pflanze am Standort und in Kultur zeigen.
Anfang September vorigen Jahres hat sich ein für mich wertvoller Ariocarpus verabschiedet. Die Pflanze war durch Fäulnis schon fast kaputt. Ich konnte aber noch zwei gesunde Warzen retten. Diese habe ich dann versuchsweise auf Echinopsis-Kindel gepfropft. Ich wusste, dass man das machen konnte, habe das aber noch nie praktiziert. Beim Schneiden mit einem neuen Küchenmesser stellte ich fest, dass die Oberhaut der Warzen fast so fest war wie eine dicke Plastikfolie. Ich befestigte die geschnittenen Warzen mit 5 oder 6 Gummiringen, die ich in verschiedenen Richtungen über die Töpfe zog. Nach einer Wartezeit von 14 Tagen in meiner Pfropfkiste, in die ich normaler Weise meine Sämlingspfropfungen ins Wasser stelle, habe ich die Gummiringe entfernt. Die Warzenpfropfungen blieben aber noch weiter im Kasten bei gespannter Luft. Eine Pfropfung hat sich noch im gleichen Monat verabschiedet, weil die Unterlage anfing zu faulen. Die Warze war wohl schon mit Fäulnisbakterien infiziert, denke ich. Die zweite, größere Warze ist gut angewachsen und die habe ich heute mal fotografiert. Sie ist sehr gut prall und bekommt, wie alle anderen Sämlingspfropfungen, regelmäßig Wasser, sodaß das Substrat immer leicht feucht ist. Ich bin ja sehr gespannt, was sich jetzt im Frühjahr oder wann auch immer daran tut. Wann treibt die Warze aus? Ich bin mir im Klaren darüber, daß es eine Ewigkeit dauern wird, bis daraus wieder eine Pflanze wird. Aber gerade um diese Pflanze war es schade, denn es ist ein Ariocarpus-Form, die so schöne lange und spitz zulaufende, bläulich-violett überlaufene Warzen hat. Ich würde mich freuen, wenn daraus etwas wird und ich dann weiter darüber berichten kann.
Im Anhang sind einige Bilder, die die Pflanze am Standort und in Kultur zeigen.
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Kurt,
sehr interessanter Bericht! Ich habe einmal gelesen, dass man Ariocarpus-Warzen auch bewurzeln kann, allerdings dauert es, wie bei einer Warzenpfropfung auch, sehr lange bis ein Austrieb kommt. Bin auf jeden Fall auf die Ergebnisse gespannt.
Diese Standortform von A. retusus ist wirklich sehr sehr schön!
sehr interessanter Bericht! Ich habe einmal gelesen, dass man Ariocarpus-Warzen auch bewurzeln kann, allerdings dauert es, wie bei einer Warzenpfropfung auch, sehr lange bis ein Austrieb kommt. Bin auf jeden Fall auf die Ergebnisse gespannt.
Diese Standortform von A. retusus ist wirklich sehr sehr schön!
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Kurt,
wirklich eine schöne Ariocarpus-Form. Ich drücke die Daumen, dass die Warze wieder austreibt...
Grüße,
Ralf
wirklich eine schöne Ariocarpus-Form. Ich drücke die Daumen, dass die Warze wieder austreibt...
Grüße,
Ralf
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Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Kurt, das war eine sehr schöne Pflanze, sehr schade um sie, die Standortbilder zeigen eine sehr schöne Pflanze die ich vom Namen her noch gar nicht kannte, lg. Martin
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Sehr interessante Sache !
Wie wird sich denn jetzt diese Warze weiterentwickeln ? Ich meine, wie wird daraus wieder eine normale Pflanze ?
Ensteht da vielleicht an der Basis der Warze ein Kindel, ähnlich wie bei Blattstecklingen von z.B. Sedum-Arten ?
Wie wird sich denn jetzt diese Warze weiterentwickeln ? Ich meine, wie wird daraus wieder eine normale Pflanze ?
Ensteht da vielleicht an der Basis der Warze ein Kindel, ähnlich wie bei Blattstecklingen von z.B. Sedum-Arten ?
- Echinopsis
- Moderator
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Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Arnhelm,
die Warze selbst wird die Form nicht verändern.
Es wird mit etwas Glück ein Spross Nahe der Pfropfstelle entstehen. (zwischen Pfropfstelle und Ansatzstück der Warze).
Bitte halte uns auf dem Laufenden Kurt, die Daumen sind gedrückt!
lG,
Daniel
die Warze selbst wird die Form nicht verändern.
Es wird mit etwas Glück ein Spross Nahe der Pfropfstelle entstehen. (zwischen Pfropfstelle und Ansatzstück der Warze).
Bitte halte uns auf dem Laufenden Kurt, die Daumen sind gedrückt!
lG,
Daniel
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Also wohl so ähnlich wie z.B. bei Gasterien...wenn man da einen Blattsteckling setzt, erscheinen ja auch die jungen Pflanzen an der Schnittstelle, die dann im Boden steckt.
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Das wird wie seinerzeit bei meiner Warzenpfropfung eines Ario bravoanus in 1-2 Jahren so (oben links) aussehen:
und nach weiteren ca 7 Jahren dann so (alte Warze ist rechts vorn unten):
Jordi
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Jordi und die Anderen,
da brauche ich schon garnichts mehr zu schreiben, und ich habe nur noch 6-einhalb Jahre Wartezeit vor mir. Ist das nicht herrlich?! Meine Vor-Schreiber haben schon alles gesagt.
da brauche ich schon garnichts mehr zu schreiben, und ich habe nur noch 6-einhalb Jahre Wartezeit vor mir. Ist das nicht herrlich?! Meine Vor-Schreiber haben schon alles gesagt.
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Können die "neuen" Pflanzen dann wieder selbst bewurzelt werden oder müssen sie weiter auf der Unterlage bleiben ?
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Arnhelm,
Dazu kann ich logischer Weise nichts sagen. Aber da Ariocarpen schwierig oder vielleicht besser gesagt langwierig zu bewurzeln sind, wird es wohl besser sein, sie auf der Unterlage zu belassen. Diese wir dann später im Pflanzsubstrat verschwinden und man sieht sie nicht mehr. Dann kann es natürlich sein, daß die neue Pflanze irgendwann einmal auch eigene Wurzeln treibt. Jedenfalls würde ich nicht die neue Pflanze abschneiden und versuchen sie zu bewurzeln.
Dazu kann ich logischer Weise nichts sagen. Aber da Ariocarpen schwierig oder vielleicht besser gesagt langwierig zu bewurzeln sind, wird es wohl besser sein, sie auf der Unterlage zu belassen. Diese wir dann später im Pflanzsubstrat verschwinden und man sieht sie nicht mehr. Dann kann es natürlich sein, daß die neue Pflanze irgendwann einmal auch eigene Wurzeln treibt. Jedenfalls würde ich nicht die neue Pflanze abschneiden und versuchen sie zu bewurzeln.
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Jordi,
danke für Deine Bilderserie, die sehr anschaulich den weiteren Fortgang des Versuches zeigt. Dabei fällt mir auf, daß der oder die neuen Sprosse nicht unmittelbar an der Schnittstelle der Warze entstehen, sondern etwas davon entfernt aus der Schnittfläche der Unterlage wachsen. Das sieht ja ähnlich aus wie das Wachstum bei gepfropften Ärmchen-Stücken bei Digitostigma caput-medusae, die auch daneben aus der Unterlage wachsen.
Ich bin also sehr gespannt, wie es mal weitergeht und werde weiter darüber berichten.
danke für Deine Bilderserie, die sehr anschaulich den weiteren Fortgang des Versuches zeigt. Dabei fällt mir auf, daß der oder die neuen Sprosse nicht unmittelbar an der Schnittstelle der Warze entstehen, sondern etwas davon entfernt aus der Schnittfläche der Unterlage wachsen. Das sieht ja ähnlich aus wie das Wachstum bei gepfropften Ärmchen-Stücken bei Digitostigma caput-medusae, die auch daneben aus der Unterlage wachsen.
Ich bin also sehr gespannt, wie es mal weitergeht und werde weiter darüber berichten.
Grüsse Kurt