Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
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Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Arnhelm,
auch wenn Kurt Deine Frage bereits beantwortet hat möchte ich diese dennoch einmal aufgreifen.
Ich selbst würde die Sprosse erstmal auf eine gewisse Größe wachsen lassen (ich tendiere auf jedenfall dazu die Sprosse auf über 5-6cm anwachsen zu lassen).
Es ist wichtig dass der Spross, sollte er später geschnitten werden um rückbewurzelt zu werden eine gewisse Pflanzemasse bereits besitzt. Kleine Sprosse würden viel leichter vertrocknen, bis sie es geschafft haben sich rückzubewurzeln.
Ansonsten spricht eigentlich nichts dagegen solche Sprosse (mit entsprechender Größe) zu schneiden.
Danach würde ich direkt ein Bewurzelungspulver verwenden, welches auch das Ausbluten etwas stoppen wird. Luftig - und ganz wichtig - trocken erstmal lagern - nicht mit der Schnittstelle aufstellen.
Später werden solche Pflanzen dann in leere Töpfe "reingehängt" - manchmal wickel ich auch etwas Zeitung untenrum, sodass die Schnittstelle sich im Dunkeln befindet (angeblich soll dass die Pflanze auch anregen zur Wurzelbildung...sind halt viele kleine Faktoren die da zusammenkommen).
Geht man so vor empfiehlt es sich allerdings von Zeit zu Zeit einen Kontrollblick auf die Schnittstelle zu werfen - die beste Schnittstelle kann zu faulen beginnen wenn in der falschen Zeit geschnitten wurde. Daher mache ich solche Sachen generel nur in der Zeit von Juni bis Anfang-Mitte August.
Ich hoffe Kurt ist mir nicht sauer dass ich mich jetzt hier so lange eingebracht habe. Bitte halte uns auf dem Laufenden mit Deinem Versuch.
Viele Grüße,
Daniel
auch wenn Kurt Deine Frage bereits beantwortet hat möchte ich diese dennoch einmal aufgreifen.
Ich selbst würde die Sprosse erstmal auf eine gewisse Größe wachsen lassen (ich tendiere auf jedenfall dazu die Sprosse auf über 5-6cm anwachsen zu lassen).
Es ist wichtig dass der Spross, sollte er später geschnitten werden um rückbewurzelt zu werden eine gewisse Pflanzemasse bereits besitzt. Kleine Sprosse würden viel leichter vertrocknen, bis sie es geschafft haben sich rückzubewurzeln.
Ansonsten spricht eigentlich nichts dagegen solche Sprosse (mit entsprechender Größe) zu schneiden.
Danach würde ich direkt ein Bewurzelungspulver verwenden, welches auch das Ausbluten etwas stoppen wird. Luftig - und ganz wichtig - trocken erstmal lagern - nicht mit der Schnittstelle aufstellen.
Später werden solche Pflanzen dann in leere Töpfe "reingehängt" - manchmal wickel ich auch etwas Zeitung untenrum, sodass die Schnittstelle sich im Dunkeln befindet (angeblich soll dass die Pflanze auch anregen zur Wurzelbildung...sind halt viele kleine Faktoren die da zusammenkommen).
Geht man so vor empfiehlt es sich allerdings von Zeit zu Zeit einen Kontrollblick auf die Schnittstelle zu werfen - die beste Schnittstelle kann zu faulen beginnen wenn in der falschen Zeit geschnitten wurde. Daher mache ich solche Sachen generel nur in der Zeit von Juni bis Anfang-Mitte August.
Ich hoffe Kurt ist mir nicht sauer dass ich mich jetzt hier so lange eingebracht habe. Bitte halte uns auf dem Laufenden mit Deinem Versuch.
Viele Grüße,
Daniel
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Was Daniel da über die notwendige Größe schreibt, ist sicher richtig.
Ich kann dazu nur ergänzen, daß es sehr hilfreich ist, Spross oder Pfropfung zunächst nur etwa halb zu schneiden und den Schnitt zu keilen (evtl. Bewurzelungshormon applizieren), damit er nicht wieder zusammenwächst. Nach einigen Monaten weiter schneiden bis 'fast durch', nochmals warten und dann erst endgültig ab.
Habe so meine ersten 3 wurzelechten Ario retusus pectinatus produziert. Jordi
Ich kann dazu nur ergänzen, daß es sehr hilfreich ist, Spross oder Pfropfung zunächst nur etwa halb zu schneiden und den Schnitt zu keilen (evtl. Bewurzelungshormon applizieren), damit er nicht wieder zusammenwächst. Nach einigen Monaten weiter schneiden bis 'fast durch', nochmals warten und dann erst endgültig ab.
Habe so meine ersten 3 wurzelechten Ario retusus pectinatus produziert. Jordi
- Echinopsis
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Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Jürgen,
das ist interessant was Du schreibst.
Ich hatte nämlich bereits die selbe Idee im Hinterkopf - ohne allerdings zu wissen dass dies bereits (erfolgreich) praktiziert wird.
Allerdings nicht bei Ariocarpus, sondern bei heikleren Pflanzen in der Rückbewurzelung wie Aztekium oder Blossfeldia, die ja als "nicht-bewurzelbar" verschriien sind. Angeblich soll Yavia cryptocarpa ebenfalls in diese Kategorie gehen.
Ich hatte vergangenes Jahr den Versuch gemacht und von jeder der oben aufgeführten Gattungen ein Exemplar hergenommen und soweit einen Keilschnitt gesetzt, bis ich deutlich an die Leitbündel gekommen bin. Danach hatte ich Bewurzelungspulver in die Schnittstelle gestäubt.
Leider hatte ich bis dato keinerlei Wurzelansatz sichten können.
Eigentlich ein logisches vorgehen - Aztekium ritteri/oder Blossfeldia würde vermutlich vorher vertrocknen, wenn sie komplett von der Unterlage genommen wird. So besteht weiterhin eine Versorgung der Unterlage auf den Pfröpfling - möglicherweiße wird der Pfröpfling aber dennoch so gut versorgt dass er keinen Grund sieht Wurzeln zu treiben?
Viele Grüße,
Daniel
das ist interessant was Du schreibst.
Ich hatte nämlich bereits die selbe Idee im Hinterkopf - ohne allerdings zu wissen dass dies bereits (erfolgreich) praktiziert wird.
Allerdings nicht bei Ariocarpus, sondern bei heikleren Pflanzen in der Rückbewurzelung wie Aztekium oder Blossfeldia, die ja als "nicht-bewurzelbar" verschriien sind. Angeblich soll Yavia cryptocarpa ebenfalls in diese Kategorie gehen.
Ich hatte vergangenes Jahr den Versuch gemacht und von jeder der oben aufgeführten Gattungen ein Exemplar hergenommen und soweit einen Keilschnitt gesetzt, bis ich deutlich an die Leitbündel gekommen bin. Danach hatte ich Bewurzelungspulver in die Schnittstelle gestäubt.
Leider hatte ich bis dato keinerlei Wurzelansatz sichten können.
Eigentlich ein logisches vorgehen - Aztekium ritteri/oder Blossfeldia würde vermutlich vorher vertrocknen, wenn sie komplett von der Unterlage genommen wird. So besteht weiterhin eine Versorgung der Unterlage auf den Pfröpfling - möglicherweiße wird der Pfröpfling aber dennoch so gut versorgt dass er keinen Grund sieht Wurzeln zu treiben?
Viele Grüße,
Daniel
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Jordi und Daniel,
danke für Eure weiterführenden Beiträge, wobei mir die Handlungsweise von Jordi gut gefällt. Das muß ich mal im Hinterkopf behalten, denn bis dahin wird wohl noch eine Menge Wasser den Rhein hinunter fließen. Jordi, Du schreibst, daß der A. bravoanus etwa 7 Jahre oder sogar mehr auf der Warze hat, das muß die Pfropfung von mir erst mal nach machen.
Danke für Eure Antworten.
danke für Eure weiterführenden Beiträge, wobei mir die Handlungsweise von Jordi gut gefällt. Das muß ich mal im Hinterkopf behalten, denn bis dahin wird wohl noch eine Menge Wasser den Rhein hinunter fließen. Jordi, Du schreibst, daß der A. bravoanus etwa 7 Jahre oder sogar mehr auf der Warze hat, das muß die Pfropfung von mir erst mal nach machen.
Danke für Eure Antworten.
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Deshalb anfangs gleich mindestens halb durchschneiden! Es geht nicht unbedingt um Wurzelbildung noch 'am Stamm', hauptsächlich soll die Schnittstelle Zeit haben, unter günstigen Bedingungen Kallus zu bilden, um später verdunstungs- und verrottungssicher zu sein.Echinopsis hat geschrieben:...möglicherweiße wird der Pfröpfling aber dennoch so gut versorgt dass er keinen Grund sieht Wurzeln zu treiben?
Viele Grüße,
Daniel
Jordi
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Kurt,
hier noch einmal öffentlich meine Warzenpfropfung (Ario confusus).
Die Warze ist mittig durchgeschnitten. Damit ist die Anwachsfläche schön groß.
Hier auf Myrtillocactus. Die Pfropfung ist vom Mai 2012 - jetzt zeigt sich der
erste Austrieb. Das erinnert an eine der vielen ACM-Pfropfungen.
Passt zwar nicht ganz, aber dazu noch ein Bild von ACM-Tentakel auf Fero.
Da ist eigentlich kein großer Unterschied zwischen beiden Pfropfungen.
hier noch einmal öffentlich meine Warzenpfropfung (Ario confusus).
Die Warze ist mittig durchgeschnitten. Damit ist die Anwachsfläche schön groß.
Hier auf Myrtillocactus. Die Pfropfung ist vom Mai 2012 - jetzt zeigt sich der
erste Austrieb. Das erinnert an eine der vielen ACM-Pfropfungen.
Passt zwar nicht ganz, aber dazu noch ein Bild von ACM-Tentakel auf Fero.
Da ist eigentlich kein großer Unterschied zwischen beiden Pfropfungen.
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo, besonders an Frank und Daniel,
heute, nachdem nun 15 ½ Monate seit dem Pfropfen am 2. Sept. 2011 vergangen sind, möchte ich einmal zeigen, was aus der Warzenpfropfung geworden ist. Es hat sich bisher nichts getan. Die Echinopsis-Unterlage ist nach wie vor in gutem Zustand, vielleicht etwas praller. Auch an der Warze ist nicht zu erkennen, dass evtl. irgendwo ein Austrieb erfolgt. Sie ist weiterhin prall und saftig.
Der Topf steht bei meinen übrigen Sämlingspfropfungen, die auch jetzt im Winter regelmäßig Wasser bekommen, sodaß eine leichte Feuchtigkeit immer gegeben ist. Schaun mer mal, was das Frühjahr bringt.
Frank, hast Du Dich evtl. bei Deinem letzten Ario-Foto in der Jahreszahl geirrt?
heute, nachdem nun 15 ½ Monate seit dem Pfropfen am 2. Sept. 2011 vergangen sind, möchte ich einmal zeigen, was aus der Warzenpfropfung geworden ist. Es hat sich bisher nichts getan. Die Echinopsis-Unterlage ist nach wie vor in gutem Zustand, vielleicht etwas praller. Auch an der Warze ist nicht zu erkennen, dass evtl. irgendwo ein Austrieb erfolgt. Sie ist weiterhin prall und saftig.
Der Topf steht bei meinen übrigen Sämlingspfropfungen, die auch jetzt im Winter regelmäßig Wasser bekommen, sodaß eine leichte Feuchtigkeit immer gegeben ist. Schaun mer mal, was das Frühjahr bringt.
Frank, hast Du Dich evtl. bei Deinem letzten Ario-Foto in der Jahreszahl geirrt?
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Abwarten und Tee trinken! Sieht doch sehr gut aus.
Jordi
Jordi
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Danke Jordi,
eben drum, ich warte weiter, was passiert im neuen Frühjahr?
eben drum, ich warte weiter, was passiert im neuen Frühjahr?
Grüsse Kurt
- Echinopsis
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Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Kurt,
das schaut doch schon gut aus!
Daumen sind gedrückt. Bin gespannt wie es weitergeht!
Grüße,
Daniel
das schaut doch schon gut aus!
Daumen sind gedrückt. Bin gespannt wie es weitergeht!
Grüße,
Daniel
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Hallo Jordi, Daniel und die Anderen,
Nun muß ich doch endlich mal den schon angestaubten Vorgang aus dem Archiv holen und weiter darüber berichten. Nach nun fast 4 Jahren Beobachtungszeit tut sich endlich etwas an der Pfropfung. Vor etwa einem halben Jahr im Februar entdeckte ich dicht neben der gepfropften Ariocarpus-Warze auf der stark verhärteten Schnittfläche der Echinopsis eine kleine Erhebung, man kann sagen einen kleinen Aufbruch, der ziemlich spitz aus der Oberfläche heraus stand. Es entstanden auch einige Risse in der verharschten Oberhaut der Schnittfläche, die nach den Seiten verliefen. Heute kann ich sagen: da kommt etwas. Es kommt nicht aus der Pfropfstelle, sondern ein wenig davon entfernt neben der Pfropfstelle aus der Schnittfläche der Echinopsis. Nun hoffe ich, dass dieses Jahr bei weiterer Wärme noch etwas Wachstum fortschreitet und dass ich die gepfropfte Warze wie in den letzten Jahren auch schon gut durch den nächsten Winter bekomme. Ich bin sehr gespannt, wie es zukünftig weitergeht.
Nun muß ich doch endlich mal den schon angestaubten Vorgang aus dem Archiv holen und weiter darüber berichten. Nach nun fast 4 Jahren Beobachtungszeit tut sich endlich etwas an der Pfropfung. Vor etwa einem halben Jahr im Februar entdeckte ich dicht neben der gepfropften Ariocarpus-Warze auf der stark verhärteten Schnittfläche der Echinopsis eine kleine Erhebung, man kann sagen einen kleinen Aufbruch, der ziemlich spitz aus der Oberfläche heraus stand. Es entstanden auch einige Risse in der verharschten Oberhaut der Schnittfläche, die nach den Seiten verliefen. Heute kann ich sagen: da kommt etwas. Es kommt nicht aus der Pfropfstelle, sondern ein wenig davon entfernt neben der Pfropfstelle aus der Schnittfläche der Echinopsis. Nun hoffe ich, dass dieses Jahr bei weiterer Wärme noch etwas Wachstum fortschreitet und dass ich die gepfropfte Warze wie in den letzten Jahren auch schon gut durch den nächsten Winter bekomme. Ich bin sehr gespannt, wie es zukünftig weitergeht.
Grüsse Kurt
Re: Warzenpfropfung bei Ariocarpus retusus
Guten Morgen Herbert,
Dein Wunsch ist mir Befehl! Die Ausschnitte hätten oben schon dazu gehört. Ich habe sie jetzt nachgeholt und noch ein wenig abgedunkelt. Die Aufwölbung ist in den letzten Wochen schon viel breiter geworden und wird auch immer haariger, denn Ariocarpen haben im Scheitel immer viel Wolle. Diese Methode der Vermehrung ist aber sehr zeitaufwändig und lohnt sich nicht für einen Gärtner. Es lohnt sich aber für einen Liebhaber, um aufzuzeigen, was bei Kakteen alles so möglich ist und wie man eine Pflanze retten kann.
Dein Wunsch ist mir Befehl! Die Ausschnitte hätten oben schon dazu gehört. Ich habe sie jetzt nachgeholt und noch ein wenig abgedunkelt. Die Aufwölbung ist in den letzten Wochen schon viel breiter geworden und wird auch immer haariger, denn Ariocarpen haben im Scheitel immer viel Wolle. Diese Methode der Vermehrung ist aber sehr zeitaufwändig und lohnt sich nicht für einen Gärtner. Es lohnt sich aber für einen Liebhaber, um aufzuzeigen, was bei Kakteen alles so möglich ist und wie man eine Pflanze retten kann.
Grüsse Kurt