Nachlese zum Ortsgruppenabend der OG Magdeburg am 20. November 2018

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kakteenpeter
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Nachlese zum Ortsgruppenabend der OG Magdeburg am 20. November 2018

Beitrag von kakteenpeter »

Organisatorisch gab es nicht viel zu regeln, als Wichtigstes stand die Vorbereitung unserer Weihnachtsfeier auf dem Programm. Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert. Jetzt geht bei uns eine Liste um, in die sich jeder einträgt, mit wie vielen Personen er erscheint und was er zur Ausgestaltung des Abends beiträgt. Das hat sich bewährt und jeder kann entsprechend seinen Möglichkeiten zum Gelingen des Abends beitragen.

Als Referentin hatten wir uns eine gute, alte Bekannte eingeladen. Frau Dr. Ditsch, unsere langjährige Präsidentin der DKG, war aus Dresden angereist und berichtete über "Begonien - ein Streifzug durch die Vielfalt der Wildarten und Zierformen". Eingebunden in das Thema waren Ausführungen über die Arbeit einer Kustodin an einem Botanischen Garten. Ich hatte darum gebeten, denn darüber liest und hört man in der Regel nichts oder sehr wenig, ist aber auch für uns Pflanzenfreunde interessant und wertvoll.

Einführend erfuhren wir, dass ein Kustos ein Generalist auf dem Gebiet der Botanik sein muss und sich bei der großen Biodiversität in Botanischen Gärten, aber auch in der der unterschiedlichsten Biotope der Länder gut auskennen sollte. Hilfreich bei der Bestimmung oder Nachbestimmung von Pflanzen ist in jedem Fall die Beherrschung mehrerer Sprachen!

Begonien, die Schiefblattgewächse, erscheinen uns zunächst nicht unbedingt als sukkulente Pflanzen, und doch zeigen sie einige Merkmale, wie z.B. nachts geschlossene Spaltöffnungen oder Wasserspeichergewebe, die auch unsere Kakteen und Sukkulenten auszeichnen (Crassulaceen-Säurestoffwechsel CAM). Angefangen mit der Entdeckungsgeschichte und Beschreibung der Begonien bereits um 1650 durch den Franziskaner Charles Plumier, über die weltweite Verbreitung in den tropischen und subtropischen Zonen, der taxonomischen Einordnung, die typischen Merkmale aller Begonien und vieles mehr, erfuhren wir viel Wissenswertes. Unterstützt durch viele Bilder mit entsprechenden Erläuterungen wurde uns die Vielfalt und Schönheit der Schiefblattgewächse gezeigt. So lernten wir, dass manche Begonien bis zu 1,50 m hoch werden, andere klimmend an Bäumen wachsen und sogar epiphytisch wachsen können. Wir erfuhren gleichfalls von der ungeheuren Samenmenge von 50 000 bis 80000 Samenkörnern pro Gramm oder der Ausbildung von dichtem, weißem Filz ähnlich dem bei Kakteen und Sukkulentem. Hinweise zur Pflege und Vermehrung ergänzten die vorherigen Ausführungen und waren für diesen und jenen, der sie in der Wohnung oder im Garten pflegt, sehr wertvoll. Abschließend zeigte uns Frau Dr. Ditsch die heutigen Zuchtformen und deren Wildpflanzeneltern.

Zwischenfragen und eine rege Diskussion nach dem Vortrag zeigten das große Interesse an diesem hervorragenden Vortrag. Für mich hat sich wieder einmal bestätigt, nicht nur Themen mit direktem Bezug zu Kakteen und Sukkulenten in das Programm zu nehmen, sondern auch andere Familien und botanische Themen aufzugreifen.
Herzlichen Dank, Frau Dr. Ditsch, für diesen schönen und interessanten Abend und die Mühen der weiten Reise bei diesem nicht sehr freundlichen Wetter.

Klaus-Dieter Lentzkow
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