Nachlese zum Ortsgruppenabend am 15. März 2016

[kakteenpeter]

Wie immer standen zunächst die organisatorischen Dinge auf dem Programm, u.a. das OG-Rundschreiben Nr. 26. Wir haben zwar keinen Interessenten als Administrator für den Internetbereich der DKG gefunden, aber über den Komplex der Einfuhr geschützter Pflanzen wurde rege diskutiert. Als Fazit stellten wir fest, dass die reichliche Vermehrung von Neuentdeckungen immer noch der beste Artenschutz ist. Ich denke, dass wir mit dieser Meinung nicht allein dastehen. Die Frage ist auch, ob z. B. der Vorstand über die IOS nicht Einfluss auf die jeweiligen Länder ausüben kann, um die Bereitstellung von Samen zur Vermehrung zu erreichen?

Als Thema des Abends stand dieses Mal ein kakteenfreier Vortrag auf dem Programm. Unser Mitglied, Dr. Christoph Treichel, referierte, tatkräftig bei der Vorbereitung von seiner Frau unterstützt, über "Stromatolithe - Ursprung des Lebens“. Dieses Thema zog auch wieder 4 Gäste, teilweise 70 km weit entfernt wohnend, an.

Um es vorweg zu nehmen, es war ein phantastischer Vortrag, der uns von Anfang bis Ende fesselte. Beginnend beim Ursprung der Welt und dem 1. Buch Mose bis in die Jetztzeit schilderte Dr. Treichel die 4,55 Milliarden Jahre dauernde Entwicklung der Erde und des späteren Lebens und machte das Ganze mit aussagekräftigen und sehr gut gestalteten Darstellungen sehr anschaulich. In Bildern stellte er uns Wissenschaftler vor, die Meilensteine der Entwicklung erforschten, z.B. Wöhler, der als Erster Harnstoff herstellte. Auch bei der Herstellung künstlicher Uratmosphären, in denen sich die ersten Aminosäuren bildeten, war etwas Chemie dabei. Er zeigte uns auch Isua-Gneis aus Grönland, der mit seinen 3,8 Milliarden Jahren als das älteste Gestein der Welt gilt und in schwarzer Bänderung bereits organisches Material in Form von Kohlenwasserstoffen enthält. Von den ersten Organismen, den Cyanobakterien bis zu den Schleimrasen bildenden Bakterien, die durch Kalkablagerungen dann die Stromatolithe bildeten, erläuterte er uns die Entwicklung. Stromatolith heißt eigentlich nur Schichtstein und mit vielen wunderschönen Fossilien, die er mit brachte, zeigte er uns diese in vielfältiger Ausbildung.

Anschaulich in schönen Bildern zeigte uns Dr. Treichel, dass wir diese bemerkenswerten Fossilien ganz in unserer Nähe, auf dem Geologie-Natur-Erlebnispfad Heeseberg bei Jerxheim bewundern können. Auch zur Nutzung als Taufsteine oder Vogeltränken sahen wir Bilder. Besonders interessant jedoch war die Bedeutung anderer Fossilien, der Ammoniten, in den verschiedenen Ländern der Erde, die von der Weissagung über die Erleuchtung bis zur Potenz und Fruchtbarkeit reicht. Eine Bedeutung in Deutschland ist u. a. der Schutz vor Hochwasser. Ich glaube, ich muss einen Ammoniten an mein Gewächshaus hängen, damit beim nächsten Hochwasser die Elbe nicht wieder mein Gewächshaus flutet!
Die abschließenden Tipps zum Fotografieren waren auch zum Fotografieren unserer Lieblinge bestens geeignet.

Uns bleibt nur, herzlich Dank zu sagen für einen außergewöhnlichen Vortrag!

Klaus-Dieter Lentzkow