schwer kopflastiger Schwiegermuttersitz

[Stupfer]

Im letzten Urlaub hab ich von meiner Tante einen Schwiegermuttersitz (nehme ich zumindest an) adoptiert, da sie ihn loshaben wollte. Damals hatte er schon einen starken Hang zur Kopflastigkeit. Seit er bei mir ist, ist er gut gewachsen, leider nur "obenrum". Damit er nicht umkippt, hab ich ihn mit seinem Topf in einen hohen Tontopf gestellt. Wenn der so weiterwächst, wird er wohl irgendwann abbrechen oder umfallen.
Woran liegt's? Was kann ich tun?
Hab versucht, ein Bild mitzuschicken, hat aber nicht geklappt.
Hier also die verbale Beschreibung: Gesamthöhe 50 cm, "Kopfumfang" 100 cm, Umfang am "Stiel" 35 cm

Ich wünsch euch allen alles Gute fürs neue Jahr und einen guten Rutsch

[Asclepidarium]

Hallo Stupfer,

ich würde die Pflanze ca. ein paar Zentimeter unter dem Kopf abschneiden und auf einen leeren Topf setzen und warten bis sich die ersten Wurzeln zeigen und dann in einen flachen Topf/Schale setzen und vorsichtig weiter kultivieren. Dass kann aber wahrscheinlich dauern. Eine solch große Pflanze sollte es aber über 1-2 Jahre mühelos schaffen ohne Wurzeln zu sein.

Was man allerdings so manchmal liest ist, dass alte Pflanzen Probleme haben sollen, neue Wurzeln zu bilden. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich nicht. Ich persönlich glaube es nicht. Meine Neubewurzelungen solcher unschön gewordener Pflanzen haben immer funktioniert. Wobei, mit so einer großen Pflanze habe ich es allerdings noch nicht versucht.

Viele Grüße

Ulrich Tränkle
www.asclepidarium.de

[guiterrezii]

Moin Stupfer,

dem kann ich nur Zustimmen.
Du solltest allerdings die Außenränder schräg anschneiden, da die ersten Wurzel aus den Leitbündeln entstehen und diese Substratkontakt brauchen. Da "Kakteenfleisch" sehr wasserhaltig ist, wird dieses mit der Zeit verdunsten und die Schnittfläche nach innen schrumpfen. Somit wird eine Delle entstehen, die keinen Substratkontakt mehr hat. Dies wird mit dem Schrägschnitt verhindert.

ciao, Tom.

[Stupfer]

Hallo,
Danke für Euren Rat. Werd mit dem Abschneiden noch bis zum Frühjahr warten und dann hoffen, dass...

Habt Ihr eine Ahnung wie es zu dieser Kopflastigkeit kommen konnte? Kann das mit der Wasserversorgung zusammenhängen oder Düngefehler?
(Meine Kakteen stehen im Sommer draussen ohne Regenschutz und werden eher selten gedüngt, gegossen nur in langen Trockenperioden.)
Ich hab noch einen "kleinen" mit ca 15 cm Durchmesser, der auch schon Ansätze zur "Stammbildung" zeigt und möchte nicht, dass ich den in ein paar Jahren auch abschneiden muss!

à bientôt aus Frankreich
Martina

[guiterrezii]

Moin Martina,

ich glaube, Du solltest doch einmal ein Bild einstellen, ich vermute, das es eher eine Echinopsis ist, statt des "Schwiegermutterstuhls"(Echinocactus grusonii), der neigt eigentlich nicht zum säuligen Auswachsen.

ciao, Tom.

[Stupfer]

Hi Tom,
ich glaub' schon, dass es ein Echinocactus grusonii ist, aber sieh selbst.
Hier meine "Hochstämmchen":

[guiterrezii]

Moin Martina,

ok, es ist E.grusonii.
Dann können die Kulturbedingungen über Jahre nicht optimal gewesen sein.
Kein grusonii wächst so vergeilt aus, wenn er richtig gepflegt wird. Der bleibt immer eine Kugel.
Ok, nützt ja nichts. Da bleibt nur die oben beschriebene Methode. Wenn die Wurzeln das Licht der Welt wieder erblickt haben, dann setze den grusonii doch in ein rein mineralisches Substrat. Suche im bei Zimmerkultur den sonnigsten Platz, den Du hast. Giesse erst nach drei Wochen, die Wurzeln müssen sich erst im Substrat verbreitet haben. Sonst gibt es Fäulnis. Wenn Du es einrichten kannst, staue von unten an, also in den Untersetzer. Benutze keinen Übertopf, der hält die Feuchtigkeit zu sehr und kühlt zudem noch den Topf, das verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Giesse wärend der Wachstumszeit(April-September) einmal die Woche, dünge nur einmal im Monat. Von Ende September bis Ende März bitte nur sporadisch gießen, es ist Ruhezeit.
Am besten wäre es für den grusonii, wenn Du die Möglichkeit eines Balkones, einer Terasse mit Südausrichtung hättest. Noch besser einen Garten mit viel Sonne(Frühbeet, Gewächshaus). Nach einer gewissen Schattierungszeit(Ein bis zwei Wochen) kannst Du in den auch nach draussen stellen. Ich habe meine Pflanzen von Mitte März(Nach den letzten Frösten) bis Ende Oktober/Mitte November(Vor die ersten Fröste) in Frühbeeten, bei Wind und WEtter draussen. Bei längeren Regenperioden werden die Pflanzen regengeschützt abgedeckt, ansonsten können sie einen "richtigen" Regen prima vertragen. Du wirst sehen, die Pflanze wird sich prächtig entwickeln und besonders die Bedornung wird schöner und imposanter werden.
Naja, etwas Umschweife betrieben, aber vielleicht hilft es ja........................

ciao, Tom.

[Stupfer]

Moin, moin,

Danke für deine Tipps. Werd ihn also schweren Herzens doch abschneiden müssen!
Du schreibst von "mineralischem Substrat". Was ist denn das eigentlich genau? Ich weiss ja, dass es keinen Humusanteil hat, aber was ist da sonst noch drin und in welchem Verhältnis?
Schönen Sonntag noch

à bientôt aus Frankreich
Martina

[guiterrezii]

Moin Martina,

also, da hat wohl jeder seine eigene Mischung. Ich glaube, bei tausend Befragten, wirst Du tausend verschiedene Mischungen erhalten.
Ich selbst habe meine Pflanzen in 30% Bims(verschiedene Körnungen), 30 % Kieselgur(verschiedene Körnungen), 20%Lavagrus(verschiedene Körnungen), 10% verwitterten Lehm und 10% schwarze Gartenerde(gesiebt, ohne Kompost) stehen.
Alles prima, keiner hat sich bis dato beschwert(von den Pflanzen natürlich).

ciao, Tom.

[Stupfer]

Hi Tom,

danke für die Tipps