Wolllausbefall

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derGärtner
Beiträge: 1
Registriert: 13. Mai 2009, 17:52

Wolllausbefall

Beitrag von derGärtner »

Hallo liebe Kakteenfreunde !
Ich bin der Neue hier im Verein und schmeiß gleich meine erste Frage ins Forum...
hat jemand ein gutes, wirkendes Rezept gegen Wolläuse ? Diese treten immer wieder bei einigen meiner Prachtstücke auf, wo diese immer wieder herkommen, ist mir noch immer ein Rätsel.
Das Entfernen der einzelnen Läuse und dem Reinigen der befallenen Stellen mit Alkohol oder dem Besprühen mit Neem :ugeek: zeigt auf Dauer leider keinen Erfolg.
Für gute Tips bin ich dankbar !
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Cay
Moderator
Beiträge: 483
Registriert: 22. November 2008, 23:51
Wohnort: Mitten in Schleswig-Holstein

Re: Wolllausbefall

Beitrag von Cay »

Hallo Gärtner,
im Portal gibt es in den Datenbanken in der Rubrik Krankheiten und Schädlinge einen Artikel zu dem Thema Wollläuse von Norbert (09.12.2008) mit einem Kommentar von mir:
http://www.dkg.eu/cms/cs/index.pl?navid ... yp=1&sid=c
Vielleicht hilft es ja für den Anfang ein wenig-
Viele Grüße
Samosa
Andreas
Moderator
Beiträge: 336
Registriert: 21. November 2008, 15:20

Re: Wolllausbefall

Beitrag von Andreas »

Hallo Gärtner,

wenn die von Dir geschilderte Einzefallbehandlung oder die Bekämpfung mit biologischen Mitteln nicht ausreicht, wirst Du um die chemische Keule nicht herumkommen. In Monokulturen, wie dies Sukkulentensammlungen nun mal sind, geht es auf Dauer wahrscheinlich nicht anders.
Du solltest dann ein systematisches Mittel einsetzen. Hat den Vorteil, dass die Schädlinge nicht direkt benetzt werden müssen, sondern die Pflanze das Gift über die Wurzeln aufnimmt und die Läuse dann quasi vergiftet.
Bei mir (und nicht nur bei mir) hat sich das Mittel Confidor (Werbung soll man ja eigentlich nicht machen, aber ...) gut bewährt. Stammt aus dem Hopfenanbau, ist für den Menschen nicht übermäßig giftig, riecht nicht und hat eine gute Wirkung. In der Regel reicht eine einmalige Anwendung. Nachteil ist allerdings der relativ hohe Preis. Aber bitte nicht zu häufig benutzen. Es gibt bereits erste Resistenzen.

Viel Erfolg

Andreas
arni
Beiträge: 2
Registriert: 6. Dezember 2008, 21:49

Re: Wolllausbefall

Beitrag von arni »

Hallo Wolllausopfer,
auch ich habe schon viel probiert. Man will ja nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen. Aber geholfen hat bisher bei kräftigem Befall nur Bi 58, aber Vorsicht: Das Zeug ist mächtig giftig-Beim Sprühen Mundschutz benutzen. Ansonsten sprühe ich die Pflanzen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Waschnuß-Extrakt. Hilft so für zwischendurch.
Mit möglichst wolllausfreien Grüßen!
Arni.
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Kurt
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Registriert: 24. November 2008, 17:42
Wohnort: bei Köln

Re: Wolllausbefall

Beitrag von Kurt »

Hallo Gärtner,
habe kürzlich meine befallenen Pflanzen mit Confidor in vorgeschriebener Konzentration gespritzt und der Lösung ein Netzmittel (Citowett) zugesetzt, sowie auf 10 l Lösung noch 25 ml "Sommeröl" beigemischt. Die Pflanzen haben es überstanden, die Läuse nicht. Hatte davor mit Confidor-Lösung probiert, bei der ich den Wasseranteil durch 30% Spiritus ersetzt hatte. Pflanzen hatten auch überstanden, aber die Läuse auch. Jetzt habe ich hoffentlich Ruhe (für die nächste Zeit ?)
Grüsse Kurt
Flora
Beiträge: 35
Registriert: 26. Mai 2009, 11:56

Re: Wolllausbefall

Beitrag von Flora »

Hallo Zusammen,

gibt es auch ein Mittel gegen Wollläuse und andere saugende Tierchen, welches man ausschließlich gießen kann? Habt ihr da einen Tip? Ich möchte eigentlich nicht so gerne Mittel verwenden, bei denen man Mundschutz tragen muss... bzw. vielleicht gibt es ein Spritzmittel welches nicht so heftig ist wie Bi58.

Viele Grüße,
Steffi
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Ralf
Moderator
Beiträge: 594
Registriert: 5. September 2008, 22:09
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Re: Wolllausbefall

Beitrag von Ralf »

Hallo Flora,

meines Wissens ist Bi58 ein Mittel, das als Wirkstoff Dimethoat enthält. Dasselbe ist auch in Rogor enthalten (ich kenne Bi58 nur vom Hörensagen). Dimethoat wirkt sowohl gegen Insekten (Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse, ...) als auch gegen die Spinnmilben (die gehören nicht zu den Insekten sondern zu den Spinnentieren). Da das Mittel bereits einige Jahre eingesetzt wird, gibt es auch schon Resistenzen bei den Schädlingen.
Confidor ist ein Mittel, dass auf Basis den Wirkstoffs Imidacloprid enhält. Das Mittel wirkt nur gegen Insekten, nicht gegen Spinnmilben. Es ist meines Wissens ein neuerer Wirkstoff, insofern sind hier wohl noch nicht soviele Resistenzen zu befürchten.
Rogor ist im Verhältnis zu Confidor deutlich billiger und hat – im Gegensatz zu Confidor – auch eine Zulassung für den Haus- und Kleingartenbereich. Confidor riecht zwar nicht, trotzdem sollte man jeglichen direkten Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Beide Mittel werden als "Gesundheitsschädlich (Xn)" eingestuft.

Gruß,
Ralf
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stefang
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Registriert: 23. November 2008, 14:37

Re: Wolllausbefall

Beitrag von stefang »

Hallo zusammen,

Imidacloprid ist nicht nur in Confidor enthalten, sondern in einigen anderen (im HuK-Bereich zugelassenen) Mitteln enthalten, z.B. in Lizetan oder im "Bayer Garten Zierpflanzenspray" (hier zusammen mit Methiocarb gegen Spinnmilben). Eine komplette Liste der Zugelassenen Pflanzenschutzmittel findet ihr übrigens hier.
@Flora: prinzipiell kannst du mit jedem Mittel zum Sprühen auch gießen, ich mache das z.B. mit Bi58 auch so (ein paar Tropfen Spüli zufügen). Bei akutem Befall empfiehlt es sich, die Behandlung nach ca. zwei Wochen zu wiederholen. Und: generell sollte man jedes Pflanzenschutzmittel asl Gift ansehen und entsprechend vorsichtig damit umgehen (z.B. nur im Freien anwenden)

ciao
Stefan
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