Hallo zusammen,
freut mich das es doch wieder etwas "los geht"
Escobar,
interessant was du alles testest. Ich hatte in meinem ersten Jahr auch ziemlich viel Ungewöhnliches in meinem Beet. Dabei hat sich gezeigt, dass Vieles einfach nicht winterhart war. Oder zumindest an den klimatischen Bedingungen meines Beetes/Standort gescheitert sind. Wir hatten letztes Jahr über mehrere Wochen -25°C und mehr. Die Arten, die als "verlässlich" galten haben auch überlebt. Das bringt mich zu der Überlegung das, wie Herbert schon sagte, dass Klima sich am Standort entscheidend auf die Auswahl der Gattungen auswirkt. Gymnos die bei dir überleben, könnten bei mir schon nicht mehr überleben (ich denke da beispielsweise an G.brachypetalum oder G.albispinum die angeblich auch bis -10°C durchhalten sollen). Zudem macht es auch einen Unterschied ob man die Kakteen im GH hält oder sie mehr oder weniger dem Wetter aussetzt. Wobei ich allerdings nicht weiß welche Faktoren hier außer dem Klima entscheidend sind. Ich habe meinen Regenschutz dieses Jahr Ende September gebaut und werde ihn je nach Wetter bis Anfang/Mitte März über dem Beet lassen. Letztes Jahr war es beispielsweise von Vorteil, das der Regenschutz schon ende Februar weg kam, da die Pflanzen sich durch den Regen sehr schnell erholt haben (siehe dazu auch den Hinweis in der aktuellen KuaS S. 37 linker Absatz). Deshalb überlege ich dieses Jahr auch den Regenschutz nicht zu spät zu entfernen.
escobar1 hat geschrieben:Möglich das Dein Fero und der Echinofossulocactus..... überlebt hätten, wenn sie vor dem Winter ausreichend dehydriert gewesen wären. Ich werde dies im aktuelle Jahr mit besagten Pflanzen auch mal austesten. Die Pflanzen habe ich schon, doch stehen sie in diesem Frühjahr noch in der normalen Überwinterung.
Zum einen möchte ich nur kurz ausführen, dass sich meine Theorie vom letzten Jahr nicht bestätigt hat. Damals nahm ich an, dass das späte Einsetzen des Feros in das Beet zum Ausfall geführt hat, da beispielsweise kein richtiges Anwachsen möglich war und auch keine Gewöhnung an den Standort erfolgt ist. Da nun aber sowohl die beiden Echinofossulos als auch der Sclero/Glandulicactus unicatus mehr oder weniger tot sind kann es nicht daran gelegen haben, da die 3 genannten schon seit April im Beet waren.
Zum anderen ist Fero. wislizenii nicht gleich Fero. wislizenii. Ich habe mit Freunden aus Arizona und New Mexico über das Thema gesprochen und beide haben mir übereinstimmend bestätigt, das der genannte an manchen Standorten wohl Minusgrade und auch Schnee abbekommt, allerdings nur für relativ kurze Zeiträume. Dazu sind die Winter an den Standorten meist sehr trocken und nicht so kalt wie bei uns (um die -10°C, kaum Schnee). Die Luftfeuchte ist dort (New Mexico) ebenfalls sehr niedrig, was ich auch für entscheidend halte! Meine Pflanze kam übrigens laut Seven Bracks Feldnummer (SB 228) aus New Mexico (Luna County).
Zu der Herkunft der Echinofossulos kann ich leider nur so viel sagen: ebenfalls Steven Bracks Feldnummer (SB309) aus Galeana, Nuevo Leon, Mexico. Allerdings kenne ich die Klimatischen Verhältnisse des Standortes nicht.
Was das Substrat angeht, kann ich mich ebenfalls nur meinen Vorrednern anschließen. Ich habe fast keinen Humus, dafür viel Sand und Blähton im Beet, was sich bis jetzt sehr gut bewährt hat. Selbst im letzten Sommer als es diese berüchtigten Dauerregenwochen gab, habe ich nur eine einzige Pflanze wegen zu viel Nässe verloren. Neben der Drainage ist mein Beet gen Süden ausgerichtet, was schnelles Abtrocken ermöglicht. Zudem habe ich ein leichtes gefälle von 20° als Hügel errichtet.
Hardy,
wo genau wohnst du denn wenn ich fragen darf? Mein Beet steht in Zwickau (ist ja vielleicht gar nicht so weit von Dir entfernt?!
)
Letztes Jahr habe ich auf der Kakteenschau der OG Chemnitz und OG Zwickau bei Uwe Trumpholt mehrere Pflanzen gekauft. Darunter auch einen Gymnocaclycium gibbosum var. ferox MG468. Kommt der zufällig von Dir? Uwe ist ja aus der nähe von Reichenbach und meinte das er diese Pflanze von einem Freund hat, der sie erfolgreich im unbeheizten GH gezogen hat.
Zum Thema: was du schreibst kann ich zum Teil auch bestätigen. Die lange Dauer der sehr kalten Tage hat auch bei mir zu hohen Verlusten geführt. Dazu denke ich, wirken sich auch die Wetterschwankungen wie in den letzten Wochen (erst viel Schnee, dann alles weg mit +12°C und dann wieder Schnee + kalt mit -12°C bis -15°C) auf die Pflanzen aus. Denn ich denke, wie oben schon angedeutet, dass in den Wintern an den Standorten konstanteres Klima vorherrscht.
abschließend noch ein paar aktuelle Bilder von gestern
Echinofossulo Pflanze 1
Echinofossulo Pflanze 2
sieht ebenfalls nicht gut aus: Glandulicactus unicatus
hat auch bereits Frostschäden im Scheitel und an der Rückseite: Echinocereus ledingii SB 212, allerdings denke ich das er überleben wird!
dagegen absolut keine Probleme bei: Echinocereus triglochidiatus ssp. mojavensis f. inermis
auch bei Mammillaria heyderi keine Probleme bis jetzt!
Gruß Immanuel