frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

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tephrofan
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frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von tephrofan »

Ich bin die letzten Jahre am Testen, was alles machbar ist, bzw. was
Kakteen aushalten, die nicht unbedingt dem bekannten Schema der
frostharten Liste an altbekannten Sorten entsprechen.
Getestet wird in einem unbeheizten Gewächshaus, frei ausgepflanzt
oder in Töpfe stehend. Bei Temperaturen unter -10°C wird ein leerer
Blumentopf mit etwas Vlies darin über die Pflanzen gestülpt. Es ist
erstaunlich, was dabei alles möglich ist.
Alle abgebildeten Pflanzen haben über längere Zeiträume Fröste bis -15°C
mitbekommen
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Hardy_whv
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von Hardy_whv »

tephrofan hat geschrieben:Bei Temperaturen unter -10°C wird ein leerer
Blumentopf mit etwas Vlies darin über die Pflanzen gestülpt.
Hallo Michi,


kannst Du mir erklären, welche Funktion der Vlies haben soll? Soll er nur die isolierende Wirkung des Topfes erhöhen, oder gibt es einen anderen Hintergrund hierfür?


Gruß,

Hardy 8-)
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tephrofan
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von tephrofan »

..denke, dass es einige Grad ausmacht. Ich will sie nur etwas
"kuschelig" einbetten, wenn es richtig kalt wird. Ob es nötig
ist....keine Ahnung. Ich bringe es einfach nicht übers Herz
sie einfach so knallhart gefroren dastehen zu lassen.
Lupus
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von Lupus »

Hallo Michael,

die genannte Coryphantha hab ich aufgrund ihrer Verbreitung schon öfter auf ihre Frosthärte getestet, allerdings war das bei mir immer erfolglos. Die Pflanzen machten nichtmal kurzzeitig -8°C mit. Sie gingen alle ein, auch in den letzten beiden milden Wintern. Auch diesen Herbst hatte ich den ersten Ausfall beim Einsetzen der ersten Nachtfröste, leider. Nun bleibt zu warten wie sich die jetzige, einzige Pflanze über den Winter hält.
Die genannten Acanthocalycium teste ich auch, und die sind meiner Meinung nach deutlich vielversprechender bzw. härter obwohl ich das gar nicht erwartet hätte. Bei mir gab es bisher keine Ausfälle.
Ich muß dazu sagen, dass sich die Pflanzen aber nicht in einem Gewächshaus befinden, was sich bei Sonne aufheizt, sondern Regengeschützt auf dem Fensterbrett aussen unter einer offenen Eigenkonstruktion. Das hat sich für Arten bewährt, die zwar Fröste Vertragen, allerdings nicht absolut hart sind (Echinofossulocactus, einige Mammillaria, einige Gymnocalycium etc.). Durch die abgegebene Wärme der Haus-Aussenwand werden die Temperaturen etwas milder.
Die genannten Gymnocalycium muß ich mir auch mal besorgen, hört sich interessant an.

Ich war vor einigen Jahren in der Sukkulentensammlung Zürich, da hatten sie Lithops (!) frei ausgepflanzt. Leider habe ich den Zettel, auf dem ich mir die Art notiert habe, verlegt. Hat jemand vielleicht genauere Informationen darüber und kann mir weiterhelfen? Ausserdem fand ich noch ganz interessant, dass Lobivia rosarioana und Gymnocalycium calochlorum (hat sich bei mir aber leider nicht gehalten) frei ausgepflanzt waren. Das Klima in Zürich dürfte aber auch relativ mild sein.

Gruß,
Julian

PS: So sieht das ganze bei mir aus. Sehr klein, aber ganz praktisch:
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K640_Fensterbrettüberwinterung 002 bearbeitet.JPG
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cyrill
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Lithops Sukki

Beitrag von cyrill »

Hallo Julian,
Vergiss dass mit den Lithops gleich wieder, zumindest als Freilandversuch ist das Experiment gescheitert. Von den 5 Sämlingen welche ich damals ausgepflanzt habe lebt nun noch einer! Die grössten Verluste kommen im Frühjahr wenn sich die Pflanzen "überfüllen" und die oberen Loben abstossen. Vielleicht funktionierts in Rübenwurzelntöpfen, vollkommen trocken von Oktober bis Mai. Da empehlen sich natürlich die ganzen Sippen welche in der RSA ebenfalls aus Sommerniederschlagsgebieten stammen.

Ich denke dass viele Lobivien auch härtere Fröste abkönnen, z.B. chrysantha, marsoneri, chrysochete, ferox etc. welche man doch in eher brutalem Klima findet. Auch Gymnocalycium spegazzinii und deren Verwandten cardenasianum , armatum sind sicherlich einen Versuch wert.
Die formosa fa.rosarioana sowie alle anderen Formen vetragen ohne Probleme ein paar Grad Minus.

Der Standort im Steingarten der ZSS ist sicherlich nicht mit Michi`s kontinentalem Sibirienwinter vergleichbar. Zürich hat eher ein nasskaltes Winter-Klima welches immer um den Gefrierpunkt pendelt und nur ab und zu Spitzen von - 10 erreicht. Dies aber eher die Ausnahme und am Boden gemessen.
Alle Freiland-Kakteen in der ZSS werden von November bis März mit Folien abgedeckt, damit wenigstens die Oberfläche abtrocknen kann.

Werde aber auch nächstes Jahr wieder ein paar Versuche starten und schauen was sich auf Dauer halten lässt. Wie Michi sagt gibt es bei den frostverträglichen noch einiges was möglich ist, vorausgesetzt man hat einen trockenkalten Winterstandort oder kann die Pflanzen von November bis März unter Schnee vergraben.

Ciao
Cyrill
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kahey
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von kahey »

Hallo,
ich habe auch einen Gymnocalycium chubutense den ich schon mehrere Jahre im unbeheizten Gewächshaus halte, der hat schon bis -15 Grad ausgehalten.
Kommt jedes Jahr mit Blüten
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Gymnocalycium chubutense
Gymnocalycium chubutense
Gymnocalycium chubutense
Gymnocalycium chubutense
Viele Grüße
Dieter
Lupus
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von Lupus »

Hallo Cyrill,

vielen dank für die Informationen. Du schreibst, dass einer von 5 Lithops noch lebt, es also überstanden hat. Da könnte man in die Richtung ja auch weiter selektieren. Ist natürlich ein Haufen Arbeit und wahrscheinlich recht verlustreich, aber nicht unmöglich.
Mich würde trotzdem noch interessieren welche Art du für die damaligen Versuche genommen hast.

Gruß,
Julian
Docendo discimus.
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cyrill
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von cyrill »

Hi Julian,
ja probiere ruhig!

Die Sämlinge stammten aus generativer Vermehrung der Feldnummer Cole 16

Lithops aucampiae ssp. aucampiae v. koelemanii
35 km NW von Postmasburg, Südafrika

Cheers
Cyrill
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Lupus
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Re: frostharte andere Kakteen, oft unbekannt

Beitrag von Lupus »

Hallo Cyrill,

vielen Dank nochmal für die Info. Im Augenblick ist mir das zu viel Aufwand. Vielleicht später mal. Zur Zeit muß ich erstmal zusehen, dass ich alles soweit fertig bekomme (Uni, Gewächshaus, Frühbeete etc.), dass wirklich alles in Ordnung ist.

Heutige weitere Ausfälle bei mir: Escobaria hesteri SB430 (Brewster County, Texas) und Coryphantha recurvata SB719 (Santa Cruz County, Arizona). Bei der Escobaria war es der dritte, bei der Coryphantha der zweite Winter den sie regengeschützt draussen verbrachten. Das spricht auch für die Theorie, dass die Pflanzen im Laufe der Zeit durch die tiefen Wintertemperaturen geschwächt werden, und nicht gleich im ersten, sondern erst einige Winter später sterben.

Gruß,
Julian
Docendo discimus.
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