Kakteen in Patagonien

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tephrofan
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von tephrofan »

...ist ja wohl logisch, dass ich sowas vermehre, wenn ich schon damit prahle.
Sehen aber derzeit noch ziemlich gruselig aus, weil die vermehrten noch unter
den Tischen eingewintert sind, und diese Woche ihren Platz im Gewächshaus
bekommen und gegossen werden. Du kannst ja mal in meinen Shop schauen
www.chiemgau-kaktus.de evtl. kann ich Dir aber von allen Sorten, die ich in
meiner Sammlung habe, auch Stecklinge schneiden. Meld Dich einfach....
viele Grüße
Michael
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kahey
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von kahey »

Hallo Michael,
wie ist es mit dem gießen der Pterocacten, wir haben zur Zeit Sonnenschein aber in der Nacht gehen die Terperaturen noch auf 0 bis -1Grad zurück.
Kann man da schon etwas Wasser geben? :roll: :oops:
viele Grüße
Dieter
Viele Grüße
Dieter
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tephrofan
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von tephrofan »

Hallo Dieter!

Das macht nichts mehr. Ich habe diese Woche auch die im unbeheizten Haus kräftig gegossen,
zusammen mit allen Micropuntien und Pterocacteen, eigentlich die gesamten frostharten, auch
die Scleros, Pedios......die Betonung liegt auf KRÄFTIG, nicht nur tröpfchenweise. Viel Erfolg
mit den Pflanzen!
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nobby
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von nobby »

Hallo,

auch ich habe meine Pteros schon am Freitag den 13.3. gegossen - ich habe keine Angst vor solchen Daten.

Unten habe ich mal das Bild eines Pterocactus angehängt (Bild 1 - Ptero_was), der westlich von Zapala (Neuquen, Argentinien) wächst.
Ich habe gewisse Probleme bei der Einordnung dieser Pflanzen.
Eigentlich ein Pterocactus araucanus - dachte ich. Aber der sollte immer endständig blühen! Hier ist zwar nur eine Frucht zu sehen, aber ich habe inzwischen mehrere Wuchsorte dieser Pflanzen besucht und immer erscheinen die Früchte eben nicht endständig, während bei den klassisschen araucanus Wuchsorten die Früchte wirklich wie beschrieben immer endständig zu finden sind.
Hat schon einer Blüten bei solchen Pflanzen gesehen bzw. kann einer was zum abweichenden Blühverhalten bei anderen araucanus-Klonen sagen?
Da der Habitat dieser Populationen sich auch vom typischen araucanus Habitat unterscheidet (Bild 2 - Ptero_araucanus), finde ich schon, dass man diese Formen beobachten sollte.

Herzliche Grüße
Norbert
Pterocactus araucanus? westlich von Zapala
Pterocactus araucanus? westlich von Zapala
Typischer Pterocactus araucanus
Typischer Pterocactus araucanus
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kahey
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von kahey »

Hallo Norbert,
ich kenne nur den auracanus von Bild 2 die haben bei mir auch schon geblüht auch Endständig. Ich find auch das man den 1. beobachten sollte ob der immer so blüt.
Gruß
Dieter
Viele Grüße
Dieter
kaktusfamilie
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von kaktusfamilie »

kahey hat geschrieben:Hallo Norbert,
ich kenne nur den auracanus von Bild 2 die haben bei mir auch schon geblüht auch Endständig. Ich find auch das man den 1. beobachten sollte ob der immer so blüt.
Gruß
Dieter
Hallo Norbert,
jetzt mußt Du auch jedes Jahr nach Patagonien, wegen der obigen Empfehlung :mrgreen:
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michael
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von michael »

Hallo Norbert,

ich kenne von den araucanus beide Pflanzentypen (nur in Kultur), wobei der erste bei mir noch nie geblüht hat, von daher weiß ich nicht ob endständig oder nicht. Was jedoch auffällt ist die Bedornung, die der erste nicht zu haben scheint (ist bei meinem Exemplar genauso).
viele Grüsse
michael
---
meine Kakteen und Sukkulenten
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nobby
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von nobby »

Hallo,

ich finde, dass in diesem Jahr ruhig mal wer anders nach Patagonien fahren darf. Ich plane jedenfalls keine Reise dorthin.
Zwischenzeitlich habe ich noch mal die Bilder der letzten Reise durchforstet. Auf der ersten Aufnahme kann man sehen, das manche Exemplare durchaus eine leichte Bedornung haben.
Pterocactus araucanus? - die Dornen sind gut zu sehen
Pterocactus araucanus? - die Dornen sind gut zu sehen
Ich kenne inzwischen fünf Fundorte dieser Form und immer gibt es Exemplare mit und ohne Dornen.

An einem Fundort habe ich auch eine Pflanze mit "endständiger" Blüte/Frucht gefunden.
Pterocactus araucanus? - endständige Frucht
Pterocactus araucanus? - endständige Frucht
Allerdings sind auch hier deutliche Unterschiede zu den sonst üblichen P. araucanus Pflanzen zu sehen.

Für Interessierte auch noch ein Bild der Samen, die nicht übereinandergeschichtet in der Frucht liegen (wie sonst üblich bei Pterokakteen) sondern die Frucht füllen wie z.B. bei einer Maihueniopse. Leider habe ich vergessen, davon eine Aufnahme zu machen.
Pterocactus araucanus? - Samen
Pterocactus araucanus? - Samen
Herzliche Grüße
Norbert
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cyrill
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von cyrill »

Liebe Pterofreunde,
Super das sich da eine Gemeinschaft findet!
Wie bei allen Randpopulationen sind auch hier diese Merkmale sehr augenfällig.
Pt. reticulatus bildet ebenfalls basale Seitensprosse welche sich zu Blüten auswachsen können.
Ich kenne "nur" 2 Standorte dieses nördlichen araucanus-Typs und weiss nicht wie stark die Dinger sonst noch morphologisch abweichen. An einem Standort westlich Zapala gegen Primeros Pinos haben wir auch araucanus gesehen, welche stark verlängerte Sprosse hervorbrachten. Dies kann auch vor allem daran gelegen haben, dass sie eher in der niederen Buschvegetation und zudem am Hang gewachsen sind. Also phänologische Umstände dazu führten.

Ich würde aber systematisch diese Pflanzen klar bei araucanus stehen lassen, Pt.hickenii und skottsbergii sind die direkten Verwandten. Gibt es da nicht auch Unterschiede in der Art und Weise wie Sprosse abbrechen und so für vegetative Vermehrung sorgen ? Oder sind alle Klone gleich fragil?

Und wenn wir schon bei den Pterocacteen sind einen Abstecher rauf nach Catamarca (nicht mehr Patagonien;-) Was wächst dort bei Fiambala? Ebenfalls eine Randpopulation, eine Hybride? Eine eigene Art? Oder zwei?
Ich denke je mehr dass man weiss, desto grösser wird das Schlamassel!

Ich finde diese Pflanzen wunderbar, da sie eine enorme Variabilität innerhalb einer Art haben können. Das zeigen uns die verschiedenen Bedornungen, die genialen Blütenfarben aber auch die Wurzelknollen. Diese variieren aber auch je nach Bodenbeschaffenheit. Im Gesteinsschotter ist es klar anders als im reinen Sand etc..

Einen schönen Start ins Wochenende
Cyrill

http://tephroweb.ch/ptero/habitaraucanus.htm
Quid pro quo
Tobias Wallek
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von Tobias Wallek »

Hallo zusammen !

Ich kann zwar bei dem Thema nicht wirklich mitreden aber mich würde mal interessieren, wie hoch die jährlichen Niederschlagsmengen in diesen Regionen sind und wie sie sich so übers Jahr verteilen ?
Wenn ich mir dieses geniale Foto von Cyrill ankucke, wo man die beeindruckende Wurzel sehen kann, so müssten die Pflanzen doch eigentlich ziemlich lange Trockenzeiten überstehen können.

Ciao Tobias
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tephrofan
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von tephrofan »

es stimmt nicht, das Pterocacteen nur aus den Vorjahrestrieben blühen, Das trifft lediglich auf die
kugelförmigen Vertreter wie hickenii, australis und skottsbergii zu. Die langrtiebigen Typen wie
valentinii, kuntzei und gonijanii blühen in der Regel aus diesjährigen Kurztrieben und so gut wie
nie an Vorjahrestrieben endständig. Manche valentiniis die ich kultiviere bestehen fast nur aus
Blüten-Kurztrieben. Mich verwundert auch Nobbys Erkenntnis über die Samen bei araucanus. Das
ist sehr ungewöhnlich. Ich konnte schon viele Samen ernten bei Pteros, alle sind geschichtet in
vertrockneten, scheinbar abgestorbenen Endtrieben. Aber Araucanussamen konnte ich noch nicht
beobachten. Sehr untypisch. Auch vom Wuchs gleitet er ab. Die Tribe sitzen ziemlich fest und
bilden oft größere Gruppen, sehr untypisch für Pterocactus, aber einer der schönsten trotzdem..
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nobby
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Re: Kakteen in Patagonien

Beitrag von nobby »

Hallo.

keine Bange, ich wollte keine Diskussion um Namen oder dergleichen beginnen.
Vielleicht war auch nicht allen Lesern sofort klar, warum diese Pflanzen für mich so ungewöhnliche Ptero. araucanus sind.
Es gibt einen Bestimmungsschlüssel für Pterokakteen von Roberto Kiesling, der von H-P.Thomas und K.Gilmer ergänzt wurde.
Ich habe mir erlaubt, diesen optisch etwas aufzubereiten und ihn hier abgelegt:
http://www.sarnes.net/pterocactus-schluessel.pdf
Mir hat diese einfache und klare Struktur bisher immer gut geholfen Pterokakteen zu bestimmen. Dieser P.araucanus passt nun aber leider überhaupt nicht in dieses Schema. Cyrill hat vollkommen recht, je mehr Pflanzen man sieht, um so größer wird die Verwirrung. Sein Beispiel des Pterocactus bei Fiambala ist sehr gut. Manche stellen ihn zu P.megliolii, manche halten ihn für einen P. tuberosus und wahrscheinlich ist er weder noch.
Ein wesentlicher Faktor für die Unsicherheit bei der Bestimmung dürfte auch sein, dass immer noch viele glauben, dass der Samen von Pterokakteen durch den Wind über große Entfernungen verbreitet wird. Ich bezweifele das sehr stark. Bisher habe ich zwar erst eine offene Frucht in der Natur gesehen, es herrschte starker Wind und die Samen lagen gerade mal 10 -20 cm von der Pflanze entfernt, aber auch die Verbreitung der Pflanzen sollte dann eigentlich flächiger sein. Ich vermute, dass es hilfreicher wäre, sich die Wanderwege der Guanokos anzusehen, weil ich glaube, dass sie für die Verbreitung der Pterokakteen stärker verantwortlich sind als der patagonische Wind.
Leider kann ich die Frage von Tobias nach Niederschlägen etc. nicht beantworten, weil ich keine Daten gesucht habe. Von Einheimischen habe ich nur gehört, dass der Winterschnee beispielsweise für die Schafe, die ja frei leben, überlebenswichtig ist, weil ihnen sonst im Frühjahr die Feuchtigkeit und das Futter fehlt. Ohne Schnee müssen viele Tiere verdursten und verhungern. Die gelegentlichen Sommerregen helfen nur in Senken, wo sich das Wasser sammeln kann. Die Oberfläche wird durch den Wind so schnell getrocknet, dass schon nach einer Stunde von dem heftigen Regen nichts mehr zu merken ist. Das habe ich selber schon so erlebt. Aber auch der oft sandige Boden verliert schnell die Feuchtigkeit.

Herzliche Grüße
Norbert
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