Pterokakteen

[Jordi]

Ich bezweifle, daß es auf dem Balkon warm genug ist, um sie zur Blüte zu bringen.

Jordi

[scoparius]

Hallo, zum Thema Kultur von Pterocacteen kann ich auch erst auf eine dreijährige Erfahrung vorwiegend mit P. tuberosus und valentinii zurückblicken.
Bisher hatte ich alle Pteros im beheizten GH mit min 3-8° C vollständig trocken überwintert.
Ich giesse auch Ende Februar alle Pterokakteen (und alle Echinocereen) 1x kräftig an. In den letzten zwei Wintern ist danach keiner eingegangen.
Viele Pterokaktus Kenner halten ihre Pteros aber auch im Kalthaus ohne , oder nur mit Notheizung ab -5°C oder so (Hans Peter Thomas, Franz Kühhas, ich glaube auch Norbert und Elisabeth Sarnes).
Sie blühen im Freien mit Regenschutz, zwar habe ich keien andere Sammlung zur Blütezeit gesehen, aber reife Früchte gab es.

Den P. kuntzei /tuberosus kann mann ordentlich düngen und auch giessen - er blüht dann auch besser, wird aber auch etwas krautiger. Der Rückschnitt kann ruhig mit einer Schere durch das Segment geschehen , aber Abbrechen /schneiden an de Segmentgrenze ist sicher schonender.
Laut HPT sind nur einige Areolen am P. tuberosus nötig damit er wieder austreiben kann.

Überwintern kann man die Pteros wohl auch ausgetopft in Zeitungspapier gewickelt (laut HPT)

Das Zurückschneiden bei P. reticulatus ist dagegen nicht empfehlenswert wenn man in dem Jahr Blüpten sehen wil weil hier nur aus dem alten , letztjährigen Trieb ein blühfähiger Seitentrieb entspringt. Nachteil ist das dabei ein niederliegendes Ungetüm entsteht, was (oberirdisch) manchmal unschön aussehen kann....

[Hardy_whv]

Ich bezweifle, daß es auf dem Balkon warm genug ist, um sie zur Blüte zu bringen.

Danke für den Hinweis. Michael Kießling hat seine m.W. teilweise auch im Freien. Durch den Windschutz und die wärmespeichernden Wände erreiche ich auf dem Balkon oft deutlich höhere Temperaturen als in der Umgebung. Ich werde einen aber einfach ins Frühbeet stellen.


Gruß,

Hardy

[Lisi]

Hallo zusammen,

nun verfolge ich die Pterodiskussion schon ein Weilchen mit viel Interesse - ein Blick auf mein Avatar sagt alles...
Da wird es langsam Zeit, mich mal zu Wort zu melden.

Zunächst mal zum Thema Gießen: Wir fangen mit dem Gießen sehr zeitig an, so wie es auch schon von kahey und Michael beschrieben wurde. Wir haben anlässlich der milden Temperaturen in den letzten Tagen schon mit dem Gedanken gespielt, unsere Pteros zu gießen. Die sehen tüchtig eingeschrumpelt aus. Aber nun wurde noch mal kälteres Wetter angekündigt, deshalb haben wir das verschoben. Aber wenn die Temperaturen über 3-4 Tage um 10°C bleiben, geben wir Wasser. Mit den Wassergaben hören wir bereits ziemlich früh im Herbst auf, damit die dicken Knollen nicht in feuchter Erde in den Winter gehen.
Während des Frühjahrs und Sommers werden die Pteros genauso wie alle anderen Kakteen gegossen und gedüngt.

Zum Zurückschneiden: Wir schneiden nur die dünntriebigen Pteros wie P. tuberosus und P. megliolii zurück. Bei den P. tuberosus haben wir das auch schon ganz profan mit einer scharfen Bonsai-Schere gemacht. Wie scoparius ja schon gesagt hat, blühen diese Pteros nur aus neuen Sprossen. Die übrigen schneiden wir nicht, haben aber die Beobachtung gemacht, dass sie über den Winter Triebe völlig einziehen - das haben wir auch im Habitat gesehen. Wir nehmen höchstens mal Triebe zur Vermehrung ab, denn sie bewurzeln in der Regel recht gut.

Thema Temperaturen und Blüte: Nach unserer Erkenntnis benötigen die Pteros eher nicht so viel Hitze - ganz im Gegenteil. In ihrer Heimat haben gerade die patagonischen Arten vor allem eines: Wind, Wind, Wind. Pterocactus australis haben wir beispielsweise im eisigen Fallwind des Viedma-Gletschers gefunden. Über 20°C gehen hier die Temperaturen nie. Wir gehen davon aus, dass die Blütenentwicklung eher durch die Tageslichtdauer und Lichtintensität beeinflusst wird.
Im letzten Frühjahr haben die patagonischen Pteros extrem unter der großen Hitze im Gewächshaus gelitten. Deshalb planen wir, wie Hardy das angesprochen hat, in diesem Jahr eine überdachte Freiluftunterbringung zu bauen.

Übrigens, von allen Pterosammlungen, die wir bisher gesehen haben waren die Pflanzen von Michael Kießling die schönsten. Daraus ergibt sich nur eine Konsequenz: macht es wie der Michi!

Unser Hauptaugenmerk bei den Pterokakteen liegt im Augenblick auf der Systematik der Gattung. Z. Zt. arbeite ich mich durch die Erstbeschreibungen und studiere intensiv die Merkmale. Der Gattungsschlüssel, der seinerzeit von Roberto Kiesling im britsichen Journal 1982 erschienen ist und von Hans-Peter Thomas und Klaus Gilmer ergänzt worden ist, bedarf einer Überarbeitung, denn er lässt einige Fragen unbeantwortet und ist bei manchen Pflanzen unzureichend.

Nun warten wir auf den Frühling, damit die Saison wieder richtig losgeht!

Viele Grüße
Lisi

[kahey]

Hallo Lisi,
sehr schön geschrieben Dein Beitrag über die Pterokakteen, meine sind auch sehr stark geschrumpft nächte Woche bekommen sie Wasser. Ich kann nicht sagen das es bei mir übermäßig warm war im letzten Jahr habe immer beide Dachfenster und die Tür offen.
Viele Grüße
Dieter

[Thomas Brand]

Moin,

heute musste mein Pterocactus tuberosus ein paar Triebe lassen. Das passiert ja automatisch beim Topfen. So viel allerdings sollte er nicht verlieren!

Vor dem Umtopfen:

Der Topf ist ein Rosentopf mit den Maßen 18 x 18 x 24.

Er verlor dann wirklich alles, was "oberirdisch" war:

Ich hoffe, es sind genug schlafende Augen angelegt, dass er wieder ordentlich austriebt und blüht.

Gruß
Thomas

[scoparius]

Hallo Thomas, war es ein Unfall oder hast Du dem Unfall etwas nachgeholfen?
Das wird auf jeden Fall interessant im Frühjahr wenn der Austrieb kommt. Eine Areole müste ausreichen um Ihn im Sommer wieder aus vielen Trieben blühen zu sehen.

[Thomas Brand]

Moin Jens,

ich wollte den Haupttrieb erhalten, und die vier stärksten Seitentriebe einkürzen. Also, es war ein Unfall beim Nachhelfen

Vor zwei (oder doch schon drei Jahren) war es ziemlich genauso - naja, mancher lernt's eben nie - also bin ich guter Dinge.

Gruß
Thomas

[kahey]

Hallo zusammen,
oje der hat ja viele Federn lassen müssen, aber der treibt schon wieder aus. Ich habe heute auch 2 Umgetopft aber ohne Glieder Fall.
Bei uns war es heute sehr schön so haben meine Pterocakteen alle schon mal einen kräftigen schluck bekommen. Werde weiter Berichten.
Viele Grüße
Dieter

[Jordi]

Übrigens, auch wenn oberirdisch kein Auge mehr zur Verfügung stehen sollte, ist das kein Problem. Ich hatte früher einen Pt. tuberosus, der auch unten aus der Rübe neue Triebe machte.

Jordi

[scoparius]

Interessante Beobachtung Jordi. Ein Unfall beim Gartenumgraben mit dem Spaten?

[Jordi]

Nee, der war im Topf. Habe irgendwo sogar auch ein Dia davon.

Jordi